Die Bundeswehr benötigt Laufwerke für Floppy-Disks, um Kriegsschiffe wie die Mecklenburg-Vorpommern betriebsfähig zu halten. Konkret geht es um die Modernisierung der Fregatten der F 123 Klasse, die zwischen 1992 und 1996 bei der Marine in Betrieb gingen. Hierbei erscheint der Begriff „modernisieren“ eher unpassend, da veraltete Floppy-Disk-Laufwerke eine zentrale Rolle spielen (nordkurier: 16.07.24).
Warum die Bundeswehr jetzt Floppy-Disk-Laufwerke für ihre Kriegsschiffe braucht
Disketten, oft aufgrund ihres flexiblen Materials als Floppy-Disks bezeichnet, erinnern viele an frühere Zeiten. Doch welche Bedeutung haben diese alten Speichermedien für die Marine? Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr hat eine Ausschreibung für 8-Zoll-Floppy-Disk-Laufwerke gestartet. Unternehmen können bis zum 12. August ihre Laufwerke anbieten.
Bevorzugt wird jedoch die Entwicklung und Integration eines emulierenden Speichersystems, das die Floppy-Disk-Einheit in den Messwerterfassungsanlagen an Bord der Fregattenklasse 123 ersetzen soll. Die Marine strebt also nach einer modernen Lösung, die die alte Technik simuliert und ersetzt.
Atomwaffen mit moderner Technik
Ähnliche Systeme haben sich bereits bei den Streitkräften der USA bewährt. 2019 rüstete die US-Luftwaffe ihr Kontrollsystem für Atomwaffen auf moderne SSD-Speicher um und ersetzte die bisherigen 8-Zoll-Disketten. Die Marine hofft, dass diese Vorgehensweise auch für die Laufwerke der F 123 Klasse funktioniert.
Obwohl die Schiffe oft veraltete Geräte verwenden, beeinträchtigt dies ihre Funktion nicht. Disketten werden verwendet, um Daten für Antrieb und Stromversorgung zu speichern. Ohne diese alten Speichermedien wären Schiffe wie die Mecklenburg-Vorpommern nicht einsatzbereit.
Neue Fregatten für die Marine: Wie lange halten die alten Schiffe noch durch?
Die Marine plant bereits eine neue Generation von Fregatten, die F 126 Klasse, um die alten Schiffe zu ersetzen. Das erste Schiff dieser neuen Klasse wird seit Dezember 2023 in der Peenewerft in Wolgast gebaut. Wie lange die F 123 Klasse noch im Einsatz bleiben muss, ist derzeit unklar. Dennoch zeigt diese Entwicklung, dass auch veraltete Technik eine entscheidende Rolle für den Betrieb der Marine spielt.
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