Bundesnetzagentur warnt vor Gasmangellage im Februar

Die Bundesnetzagentur hat neue Szenarien zum Gasverbrauch durchgerechnet und hält eine Gasmangellage im Februar nicht mehr für ausgeschlossen. Maßgeblich sei die Entwicklung des Wetters und die termingerechte Fertigstellung der LNG-Terminals in Deutschland und kein Einbruch beim Import von Flüssiggas. Außerdem müssten die Verbraucher weiterhin den Gasverbrauch mindestens um 20 Prozent senken, um sicher über den Winter zu kommen (Handelsblatt: 20.10.22) Damit hängt eine sichere Versorgung schon von mindestens vier Bedingungen ab. Das alles klingt nicht so optimistisch, wie es die Politiker in den Medien immer darstellen.


Neuen Berechnungen der Bundesnetzagentur – Gasmangellage im Februar möglich

„Wenn wir unser Sparziel von mindestens 20 Prozent weiterhin einhalten, drei LNG-Terminals spätestens zum Jahresbeginn einspeisen und der Rückgang der Importe sowie der Anstieg der Exporte eher moderat ausfällt, dann kommen wir ohne eine nationale Gasmangellage durch den Winter“, heißt im Bericht der Bundesnetzagentur. Eine Mangellage könnte voraussichtlich verhindert werden, wenn die Gasimporte mindestens 78 Gigawattstunden betragen und der Winter normal ausfällt. Sollten die Gasimporte und Exporte sich jedoch so entwickeln, dass Deutschland nur 51 Gigawattstunden zur Verfügung stehen, würde eine Gasmangellage bereits ab Ende Februar drohen, so der Bericht.

Neuen Berechnungen der Bundesnetzagentur. Gasmangellage im Februar möglich. Termingerechte Fertigstellung der LNG-Terminals gefordert
Neuen Berechnungen der Bundesnetzagentur. Gasmangellage im Februar möglich. Termingerechte Fertigstellung der LNG-Terminals gefordert

Deutschland muss noch mehr Gas einsparen, um eine Gasmangellage zu verhindern

Doch Deutschland muss weiterhin noch mehr Gas einsparen. Der Gasverbrauch müsste künftig noch deutlich stärker eingeschränkt werden. Gunnar Luderer, Vize-Leiter des Ariadne-Projekts vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, fordert sogar eine Reduzierung des Gasverbrauchs um 30 Prozent gegenüber der Vorkrisenzeit. Eine Forderung, die wohl kaum zu erfüllen ist, denn alle privaten Haushalte und Gewerbebetriebe haben im Jahr 2021 zusammen nur 31 Prozent der gesamte Gasmenge verbraucht (Blackout-News: 22.10.22)


Voraussetzung für sichere Versorgung ist termingerechte Fertigstellung der LNG-Terminals

Außerdem geht die Bundesnetzagentur davon aus, dass die LNG-Terminals in Deutschland zum Jahreswechsel fertiggestellt sind und von dort Flüssiggas in das deutsche Erdgasnetz eingespeist wird. Es ist aber bereits heute abzusehen, dass sich der Bau deutlich verzögern wird. Beim ersten LNG-Terminal in Lubmin ist der Termin schon nicht mehr zu halten, da der Betreiber noch nicht einmal alle erforderlichen Unterlagen zur Genehmigung eingereicht hat (Blackout-News: 24.10.22). Beim geplanten Terminal in Wilhelmshaven gibt es mehrere hundert Einsprüche, nachdem bekannt wurde, dass das gecharterte Spezialschiff Chlor ins Meerwasser leitet (Blackout-News: 16.10.22).

Dazu kommt dann noch die Unsicherheit beim Wetter und die Frage, was ein normaler Winter ist.

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