Ein Landwirt aus Iowa sieht sich durch drei Brände auf seinen Flächen um große Teile seiner Ernte gebracht. Die Brände gingen von Windkraftanlagen aus, die ein Energieunternehmen auf seinem Grundstück betreibt. Durch Trümmer und Kontamination sei der Anbau auf weiten Teilen seines Landes nicht mehr möglich gewesen. Die Schäden summieren sich – und die Geduld des Farmers ist erschöpft (successfulfarming: 24.04.25).
Wiederholte Brände und Untätigkeit des Unternehmens
Nach Informationen des US-Fachmagazins Successful Farming habe der Landwirt aus Mechanicsville im Cedar County bereits 2010 einen Vertrag mit dem Konzern unterzeichnet. Dieser ermöglichte dem Unternehmen, zwei Windkraftanlagen auf seinen Flächen zu errichten. Doch trotz frühzeitig bekannter Mängel an den Anlagen blieb jede technische Reaktion aus. Die Schäden nahmen dadurch ihren Lauf.

Im März 2023 ging die erste Turbine in Flammen auf. Fliegende Trümmerteile verteilten sich auf rund 160 Hektar Ackerland. Weil das Feld durch Kunststoff- und Glasfaserteile belastet war, entschied sich der Farmer, dort nur noch Getreide statt Futtermittel anzubauen. Eine klare Einschränkung seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten – und das ohne jede vorherige Warnung.
Nächster Vorfall im Mai – noch mehr Trümmer auf dem Feld
Nur zwei Monate später der nächste Vorfall: Auch die zweite Windkraftanlage geriet in Brand. Die dabei entstandenen Trümmer verschärften das Problem. Zwar ließ das Unternehmen Aufräumarbeiten durchführen, doch der Landwirt wirft dem Personal vor, dabei zusätzlichen Schaden verursacht zu haben. Aus der Klage zitiert Successful Farming: „Die Crews verursachten zusätzliche Trümmerschäden durch die weitere Zerstörung von Kunststoff- und Glasfaserteilen, wodurch die Teile kleiner und schwieriger von der Folie zu entfernen waren.“
Diese feinen Partikel verschärften die Kontamination des Bodens erheblich. Das Unternehmen habe keine wirksame Strategie zur vollständigen Entfernung der Rückstände vorgelegt. Stattdessen vergrößerten die schlecht durchgeführten Aufräumarbeiten das Ausmaß des Schadens noch.
Dritter Brand bringt wirtschaftliche Folgen auf den Punkt
Im August 2024 kam es erneut zu einem Feuer. Diesmal stürzte einer der Flügel der Turbine ab. Kurz darauf informierte ihn die Cedar County Co-Operative darüber, dass kontaminiertes Getreide aus seinem Anbau nicht mehr angenommen werde. Ein wirtschaftlicher Tiefschlag für den Landwirt, dessen Anbaufläche immer weiter schrumpfte.
Insgesamt sollen 93 Hektar betroffen sein. Laut seiner Aussage fand mit dem Hersteller nie eine klare Einigung über das Ausmaß der Schäden statt. Dennoch habe das Unternehmen einen Scheck über 230.000 Dollar überreicht. Doch dieser Betrag decke laut Klage weder den tatsächlichen Schaden noch den langfristigen Wertverlust des Ackerlandes.
Vorwurf: Fahrlässigkeit und Verbrauchertäuschung
Der Farmer erhebt schwere Vorwürfe. Die Klage umfasst Punkte wie Vertragsbruch, Verbrauchertäuschung und fahrlässiges Verhalten. Successful Farming berichtet, dass darin ein nicht näher bezifferter Schadenersatz verlangt wird. Insbesondere das wiederholte Ignorieren technischer Mängel sowie der unzureichende Umgang mit den Folgen der Brände stehen im Fokus.
Die Klage zeigt, wie schnell der Betrieb eines Energieunternehmens auf privatem Grund zu unkontrollierbaren Risiken für Landwirte führen kann. Trümmer, toxische Rückstände und wirtschaftliche Verluste gefährden die Existenz – besonders dann, wenn weder Verantwortung übernommen noch Lösungen angeboten werden.
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