Der britische Automobilhersteller Jaguar steht erneut wegen Batterieproblemen bei seinem Elektro-SUV I-Pace in der Kritik. In den USA Kauft der Automobilbauer jetzt 2.760 Fahrzeuge aus dem Modelljahr 2019 zurück. Grund dafür sind überhitzende Batterien, die im Extremfall Brände auslösen können. Die Hochvoltbatterien stammen aus der Produktion von LG Chem. Bisherige Maßnahmen konnten das Sicherheitsrisiko nicht vollständig beseitigen (auto-motor-und-Sport: 27.11.24).
Rückrufe brachten keine Lösung
Jaguar unternahm mehrere Versuche, das Problem in den Griff zu bekommen. Es gab Rückrufe, bei denen entweder die gesamte Batterie ausgetauscht oder die Software des Batteriemanagements aktualisiert wurde. Dennoch traten weiterhin Sicherheitsprobleme auf.Im August forderte Jaguar die Besitzer auf, ihre Fahrzeuge nur noch im Freien zu parken und zu laden.
Gleichzeitig begrenzte das Unternehmen die Ladegrenze auf 80 Prozent der Batteriekapazität. Obwohl Jaguar eine dauerhafte Lösung ankündigte, bevorzugt der Hersteller offenbar nun den Rückkauf der betroffenen Fahrzeuge.
Ungewisse Kosten für Jaguar
Die finanziellen Auswirkungen der Rückkäufe bleiben unklar. Der I-Pace weist jedoch einen hohen Wertverlust auf, was die Gesamtkosten für Jaguar begrenzen könnte. Bislang fehlen detaillierte Angaben dazu, wie hoch die Belastung für den Konzern tatsächlich ausfallen könnte. Die Rückkaufentscheidung signalisiert jedoch, dass frühere Maßnahmen als unzureichend eingeschätzt werden.
Mehrere Rückrufe auch in Deutschland
Auch in Deutschland kam es zwischen 2023 und 2024 zu wiederholten Rückrufen des Jaguar I-Pace. Über das Kraftfahrt-Bundesamt wurden betroffene Besitzer viermal informiert. Hauptgrund waren Probleme im Zusammenhang mit den Hochvoltbatterien. Ob Jaguar in Europa oder speziell in Deutschland ebenfalls Rückkäufe plant, bleibt offen. Eine entsprechende Anfrage an Jaguar Deutschland läuft noch. Eine Entscheidung könnte davon abhängen, ob ähnliche Batterieprobleme wie in den USA bestätigt werden.
Internationale Auswirkungen denkbar
Die Batterieprobleme bei Jaguar verdeutlichen, wie kritisch die Zuverlässigkeit bei Elektrofahrzeugen bewertet wird. Insbesondere bei Modellen mit Hochvoltbatterien rücken Sicherheitsaspekte in den Fokus. Sollten sich Rückkäufe auch auf Europa ausweiten, könnten diese das Vertrauen in die Marke weiter belasten. Die Herausforderungen zeigen, dass technische Innovationen nicht ohne umfassende Qualitätskontrollen auskommen.
Die Rückkäufe in den USA markieren einen Wendepunkt im Umgang mit dem I-Pace. Jaguar steht nun vor der Aufgabe, langfristige Lösungen zu entwickeln, um zukünftige Probleme zu vermeiden.
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