Begeisterung für Elektroautos sinkt

Die in den Mainstreammedien verbreiteten Absatzzahlen für Elektroautos suggerieren, dass die Mehrzahl der Autofahrer auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb umsteigt. Aktuelle Umfragen zeigen jedoch, dass die Begeisterung für Elektroautos nach anfänglicher Euphorie immer weiter sinkt.


Marktforscher ermitteln sinkendes Interesse an Elektroautos

Sowohl nationale als auch internationale Marktforscher haben in ihren Untersuchungen festgestellt, dass die Mehrzahl der Autofahrer nicht auf ein Elektroauto umsteigen will. In einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte wollen nur noch 41 Prozent der Befragten Fahrzeughalter ein Fahrzeug mit Elektroantrieb. Im Jahr 2019 hätten sich noch deutlich über 50 Prozent für diese Antriebsvariante entschieden. Auch die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) kommt bei ihren Marktanalysen zu einem ähnlichen Ergebnis. Nach der DAT-Analyse ist die Anzahl der potentiellen Neuwagenkäufer, die vom Verbrenner auf ein Elektroauto umsteigen wollen, um mehr als vier Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 43 Prozent gefallen.

Begeisterung für Elektroautos sinkt. Potentielle Kunden zweifeln mittlerweile am Umweltnutzen und fürchten höhere Folgekosten
Begeisterung für Elektroautos sinkt. Potentielle Kunden zweifeln mittlerweile am Umweltnutzen und fürchten höhere Folgekosten

Begeisterung für Elektroautos sinkt auch in ausländischen Märkten

Der nachlassende Wunsch auf einen Elektroantrieb umzusteigen ist allerdings kein reines deutsches Problem. Den gleichen Effekt haben die Marktforscher von Deloitte auch in USA, China und Japan festgestellt.

Erster Boom auf staatliche Subventionen zurück zu führen

DAT führt den bisherigen Boom beim Verkauf von Elektrofahrzeugen in erster Linie auf die staatlichen Subventionen von bis zu 9000 Euro zurück. Mittlerweile hätten potentielle Käufer aber einen steigenden Wissenstand, was die Elektromobilität angeht und würden deshalb immer skeptischer.

Verbesserter Informationsstand lässt potentielle Kunden auch am Umweltnutzen zweifeln

Zu den bisherigen Argumente wie, unzureichenden Ladeinfrastruktur, lange Ladezeiten und geringe Reichweite, kommen jetzt auch Zweifel am Umweltnutzen und Probleme bei der späteren Entsorgung dazu. 78 Prozent der Befragten sehen die Entsorgung ausgedienter Batterien als besonders kritisch. 66 Prozent befürchten auch deutlich höhere Kosten, sowohl für die spätere Entsorgung als auch für den Fahrzeugunterhalt. Aber auch die Entwicklung der Strompreise wird mittlerweile kritisch gesehen.


Verbraucher fürchten auch steigende Kosten für Strom und Limitierung der Ladezeiten, oder gar einer Limitierung des Strombezugs.

Mit Preisen um 70 Cent und mehr an diversen Schnellladern sehen potentielle Kunden auch bald keine Ersparnis beim Betrieb mehr. Auch die drohende Limitierung der Ladezeit bei Stromknappheit, wie in Großbritannien, wird mittlerweile bei den Bedenken aufgeführt.

Kunden befürchten auch höhere finanzielle Belastung

Mittlerweile haben erste Kunden aber auch bereits höhere Folgekosten, wie zum Beispiel für Reparaturen, festgestellt, die einen Teil des staatlichen Bonus wieder auffressen. Laut Aussagen der Allianz-Versicherung liegen die Reparaturkosten bei Unfallschäden bei einem Elektrofahrzeugen wesentlich höher. Der Versicherer hat dabei gut 30 Prozent höhere Kosten gegenüber den Kosten von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ermittelt. Mit zunehmenden Anteil an Elektrofahrzeugen steigen dann auch die Versicherungsprämien.

Begeisterung für Elektroautos sinkt auch am Gebrauchtwagenmarkt

Erste Ernüchterungen kommen jetzt auch bei Besitzen von Elektrofahrzeugen auf, die ihr Fahrzeug als Gebrauchtwagen verkaufen wollen. Denn der Restwert der Fahrzeuge sinkt nach wenigen Jahre Nutzung drastisch. Laut DAT betrug im Jahr 2020 der durchschnittliche Restwert für ein drei Jahre altes Elektroauto noch 52,7 Prozent des bezahlten Neupreises. Innerhalb eines Jahres ist der Restwert für dreijährige Fahrzeuge um mehr als 5 Prozent auf noch 47,4 Prozent gesunken. Für Fahrzeuge mit Benzinmotoren stieg der vergleichbare Wert im gleichen Zeitraum von 56 auf 58 Prozent. Für Fahrzeuge mit Dieselmotoren stieg der Restwert von 52 auf 55,2 Prozent.

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