Bauunternehmer warnen vor Verlust von 300.000 Jobs und Wohnungsnot

In der Baubranche werden die Alarmglocken geläutet, da die Aussichten düster sind. Die Bauwirtschaft in Deutschland steckt in einer Krise. Diese Krise wird durch hohe Zinsen, Inflationsängste und Unsicherheit aufgrund des Heizungsgesetzes verschärft. Trotz der akuten Wohnungsnot ist die Lage in der Bauwirtschaft schwierig (bild: 11.11.23). Jetzt warnen Bauunternehmer vor einem Verlust von 300.000 Arbeitsplätzen.


Alarmierender Rückgang: 28,3 % weniger Baugenehmigungen für Wohnungen in 2023

Die Zahlen sind eindeutig. Von Januar bis August 2023 gab es 28,3 Prozent weniger Baugenehmigungen für Wohnungen als im Vorjahr im gleichen Zeitraum. Das renommierte ifo Institut in München hat festgestellt, dass jedes zweite Bauunternehmen akuten Auftragsmangel hat. Bundesbauministerin Klara Geywitz (47, SPD) hatte versprochen, 400.000 neue Wohnungen zu bauen. Tatsächlich werden in diesem Jahr laut Bauwirtschaft nur 250.000 fertiggestellt.

Trotz Wohnungsnot 300.000 Jobs in der Bauindustrie in Gefahr. Bauunternehmer fordern dringende Maßnahmen für den Wohnungsbau
Trotz Wohnungsnot 300.000 Jobs in der Bauindustrie in Gefahr. Bauunternehmer fordern dringende Maßnahmen für den Wohnungsbau

Bauunternehmer schlagen Alarm: dringende Maßnahmen für den Wohnungsbau erforderlich

Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen haben führende Köpfe der Bauindustrie ihre Sorgen öffentlich gemacht. Jan Buck-Emden (59), der Leiter des deutschen Baustofflieferanten Hagebau, betont die Dringlichkeit der Situation und fordert den Bundeskanzler auf, sich persönlich für den Wohnungsbau einzusetzen. Er sieht das Wahlversprechen des Kanzlers weit verfehlt und beklagt einen Rückgang der Bestellungen um 30 Prozent. Buck-Emden fordert einen Wohnbau-Rettungspakt, der auf der bevorstehenden Ministerpräsidenten-Konferenz im Dezember beschlossen werden soll. Seine konkreten Forderungen umfassen eine Sonderabschreibung von 50 Prozent auf Baukosten für private Bauherren ab 2024 und die Aussetzung der Grunderwerbssteuer durch die Länder für fünf Jahre.

Raimund Heinl (63), Vorstandsvorsitzender des französischen Baustoffunternehmens Saint-Gobain für Deutschland und Österreich, warnt vor den Folgen eines weiteren Rückgangs der Bautätigkeit. Er prognostiziert den Verlust von 300.000 Arbeitsplätzen bis 2025 und warnt vor steigenden Mieten aufgrund des zunehmenden Wohnungsmangels. Heinl fordert klare staatliche Anreize, um diese Entwicklungen zu verhindern.


Bernhard Sommer (58), Vorstandsvorsitzender von Kern-Haus, einem Unternehmen im Hausbau, sieht einen Rückgang der Aufträge im Hausbau um mehr als 50 Prozent seit dem letzten Jahr. Auch er fordert Steueranreize für Bauherren, um den Wohnungsbau anzukurbeln.

Die Situation in der Bauindustrie bleibt besorgniserregend, und die Forderungen der Bauunternehmer nach staatlicher Unterstützung werden lauter. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf diese drängenden Probleme reagieren werden, die nicht nur die Bauindustrie, sondern auch den Wohnungsmarkt und die Arbeitsplätze in Deutschland betreffen.

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