Die Niederlande planen, ihre Nutzung der Atomenergie auszubauen. Verschiedene Akteure aus dem niederländischen Nuklear- und Bildungssektor haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel ist es, die Berufsausbildung im Bereich Nukleartechnologie durch eine Ausbildungsoffensive zu fördern (world-nuclear-news: 17.01.24).
Niederlande setzen auf Atomkraft: Neue Kraftwerke und Ausbildungsoffensive geplant
Derzeit trägt Atomkraft nur wenig zur niederländischen Stromversorgung bei. Der 485 MWe starke Druckwasserreaktor Borssele liefert etwa 3 % des gesamten Stroms. Das Kraftwerk ist seit 1973 in Betrieb und soll 2033 geschlossen werden. Untersuchungen laufen, ob der Reaktor länger betrieben werden kann. Ende 2022 kündigte die niederländische Regierung an, Borssele als bevorzugten Standort für zwei neue Kraftwerke zu nutzen. Zudem entsteht der neue PALLAS-Reaktor zur Herstellung medizinischer Isotope.
„Um all diese Ambitionen zu verwirklichen, muss der Zustrom von Mitarbeitern mit ausreichendem Wissen über die Nuklearindustrie verbessert und erhöht werden“, sagten die Partner in einer gemeinsamen Erklärung. „Dazu ist eine Stärkung der Beziehung zwischen dem Nuklearsektor und Bildungseinrichtungen nötig, wobei die berufliche Bildung eine entscheidende Rolle spielt.“
Eine Absichtserklärung wurde nun von Branchenteilnehmern COVRA, EPZ, NRG-Pallas und Urenco sowie Bildungseinrichtungen Scalda, Horizon College/Regio College, Vonk, ROC van Twente und TU Delft unterzeichnet.
Ausbildungsoffensive – Niederlande fördern Karrieren in der Atombranche
Ziel ist es, gemeinsam einen neuen Nuklear-Lehrplan zu entwickeln. Dies soll das Interesse der Studierenden an Karrieren im Nuklearsektor steigern. Die Organisationen planen eine mehrjährige Kooperation und wollen gemeinsam Finanzierungsmöglichkeiten erkunden.
„Die Kooperationspartner konzentrieren sich auf neue Bildungspakete im Bereich Nukleartechnologie und Strahlenschutz, koordinierte Praktikumsprogramme und eine bessere Berufsorientierung, um Studierende für eine Karriere im Nuklearsektor zu begeistern“, sagten die Partner. „Die Initiatoren sind natürlich offen für eine erweiterte Zusammenarbeit mit anderen beruflichen Institutionen, Unternehmen und Organisationen.“
NRG-Pallas und TU Delft arbeiten bereits im Programm Nuclear Academy zusammen. Dieses wird vom Ministerium für Wirtschaft und Klima finanziert. Das Programm zielt darauf ab, nukleares Wissen und Fähigkeiten in den Niederlanden auf verschiedenen Ebenen zu stärken.
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