Analyse zeigt: Über 10 % der Ladevorgänge an öffentlichen Ladestationen scheitern

Elektromobilität gilt als Schlüssel zur umweltfreundlichen Mobilität der Zukunft, doch eine grundlegende Hürde bleibt bestehen: die Zuverlässigkeit der Ladeinfrastruktur. Eine aktuelle Analyse des Unternehmens Elvah zeigt alarmierende Zahlen. Mehr als jeder zehnte Ladevorgang scheitert. Diese Zahl allein ist beunruhigend, doch der eigentliche Umfang des Problems wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass Fehlfunktionen, bei denen die Ladestation gar nicht erst reagiert, in diesen Statistiken nicht erfasst sind. Laut Dr. Till Gnann vom Fraunhofer-Institut handelt es sich hierbei um „ein echtes Armutszeugnis“. Das Vertrauen der Nutzer in die Elektromobilität hängt maßgeblich von einer funktionierenden Ladeinfrastruktur ab. Die Betreiber müssen dringend handeln, um das Vertrauen wiederherzustellen und den Umstieg auf E-Mobilität attraktiver zu machen (focus: 03.09.24).


Software-Probleme stoppen E-Autos: Warum Ladestationen oft versagen

Die Ursachen für das Scheitern der Ladevorgänge sind häufig technischer Natur, insbesondere bei der Software der Ladesäulen. Robin Engelhardt, ein erfahrener E-Auto-Journalist, weist darauf hin, dass die Fehler meist in der Software der Ladesäulen liegen und weniger bei den Fahrzeugen selbst. Diese Software-Probleme führen dazu, dass Ladevorgänge abgebrochen oder gar nicht erst gestartet werden können. Das sorgt bei den Nutzern für Frustration und behindert die Verbreitung von Elektrofahrzeugen.

Die Zuverlässigkeit der Ladeinfrastruktur - Eine Analyse zeigt, dass mehr als 10 % aller Ladevorgänge an öffentlichen Ladestationen fehlschlägt
Die Zuverlässigkeit der Ladeinfrastruktur – Eine Analyse zeigt, dass mehr als 10 % aller Ladevorgänge an öffentlichen Ladestationen fehlschlägt
Bild: KI-generiert

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Analyse ist der Marktanteil der Anbieter. EnBW dominiert den Markt für Schnellladevorgänge mit einem Anteil von 31 Prozent, während Wettbewerber wie Aral Pulse und Ionity weit zurückliegen. Dies zeigt, dass einige Anbieter bereits stark in die Ladeinfrastruktur investiert haben, während andere noch Aufholbedarf haben. Besonders in Großstädten wie Hamburg gibt es relativ viele Ladevorgänge pro Einwohner. Dagegen hinkt Mecklenburg-Vorpommern deutlich hinterher und bietet weniger Lademöglichkeiten, was besonders in ländlichen Regionen problematisch ist.


Zukunft der Elektromobilität und Handlungsbedarf

Die hohe Fehlerquote im Ladenetz macht deutlich, dass schnell Maßnahmen ergriffen werden müssen. Eine funktionierende Ladeinfrastruktur ist die Grundvoraussetzung, damit die Elektromobilität ihre Potenziale voll ausschöpfen kann. Wenn Ladevorgänge regelmäßig scheitern, wird das Vertrauen der Verbraucher erschüttert. Die Betreiber von Ladestationen sind in der Pflicht, diese Probleme zu beheben. Eine zuverlässige Ladeinfrastruktur ist unerlässlich, um den Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland zu ermöglichen.

Die Verkehrswende hängt nicht nur von der Produktion und Verbreitung von Elektroautos ab, sondern vor allem von einer funktionierenden Infrastruktur. Nur wenn die Ladepunkte zuverlässig und flächendeckend nutzbar sind, wird die Elektromobilität langfristig erfolgreich sein. Klar ist: Ohne funktionierende Ladestationen wird die Zukunft der E-Mobilität in Deutschland gefährdet.

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