Alpinsolar: Solarpanels am Muttsee fallen nach zwei Jahren aus – Kraftwerk nicht bergtauglich

Das Pionierprojekt Alpinsolar, das auf der Staumauer des Muttsees in Glarus Süd installiert wurde, sollte ursprünglich 20 Jahre halten. Doch bereits nach zwei Jahren zeigen sich erhebliche Probleme. Von den rund 5000 installierten Solarpanels sind etwa 270 beschädigt, berichtet die Zeitung Südostschweiz. Das entspricht mehr als 5 Prozent der gesamten Anlage. Der Winter brachte extreme Schneemengen, die die Module eindrückten und sogar Teile der Unterkonstruktion beschädigten. Die Zeitung bezeichnet das Kraftwerk als „nicht bergtauglich“ (suedostschweiz: 14.09.24).


Solartechnik am Limit: Warum die Anlage von Alpinsolar den extremen Bedingungen in den Bergen nicht standhält

Besonders besorgniserregend ist, dass diese Schäden trotz vorheriger Planung und sorgfältiger Auswahl der Materialien aufgetreten sind. Die Anlagenbetreiber sahen sich gezwungen, rasch zu handeln.

Die Solaranlage von Alpinsolar an der Staumauer des Muttsees sollte  20 Jahre halten. Bereits nach 2 Jahren zeigen sich erhebliche Probleme
Die Solaranlage von Alpinsolar an der Staumauer des Muttsees sollte 20 Jahre halten. Bereits nach 2 Jahren zeigen sich erhebliche Probleme
Symbolbild: KI-generiert

Doch die Frage bleibt: Wie gut ist die Solartechnik für extreme alpine Bedingungen geeignet? Besonders in diesen Höhenlagen, wo Wetterextreme keine Seltenheit sind, könnte die Dauerhaftigkeit von Solaranlagen eine Herausforderung darstellen.

Austausch der beschädigten Module

Axpo-Sprecher Noël Graber bestätigte, dass ein Austausch der beschädigten Panels notwendig sei. Konkrete Zahlen konnten allerdings nicht genannt werden. Das gesamte Ausmaß der Schäden wurde erst deutlich, als der Schnee auf 2500 Metern über Meer vollständig geschmolzen war. Dies unterstreicht das Problem: Unter der Schneelast und den harschen Bedingungen in den Bergen zeigen sich Schwächen, die bei Projekten in tieferen Lagen selten zu erwarten wären.

Die Zukunft der Anlage bleibt ungewiss. Besonders die Frage, ob die Anlage langfristig Strom liefern kann, steht im Raum. Schließlich wurde das Projekt als Vorreiter für Fotovoltaik in den Bergen angepriesen. Doch genau diese speziellen alpinen Gegebenheiten setzen der Solartechnik schwer zu. Die Verantwortlichen stehen nun vor der Herausforderung, eine Lösung zu finden, um die Anlage wetterfest zu machen.


Hoffnung auf die Zukunft der Berg-Solartechnik

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt das Potenzial der Solarenergie in den Bergen groß. Die hohe Sonneneinstrahlung in diesen Höhenlagen birgt enorme Chancen. Das Projekt Alpinsolar sollte jährlich genügend Energie für rund 740 Vier-Personen-Haushalte liefern. Die Fläche von 10.000 Quadratmetern wurde genau mit dieser Absicht gewählt. Doch um solche Ziele zu erreichen, müssen die Anlagen widerstandsfähiger gegen Wetterextreme gemacht werden.

Die Schäden haben gezeigt, dass bei der Entwicklung von Solartechnologie in extremen Höhen noch einiges an Arbeit notwendig ist. Die Hersteller und Betreiber sind gefordert, die verwendeten Materialien und Konstruktionsmethoden anzupassen. Nur so kann in Zukunft sichergestellt werden, dass ähnliche Projekte nicht an den harten Bedingungen der Berge scheitern.

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