Volkswagen stärkt seine Marktposition in Südamerika mit einer bedeutenden Investition: Ab 2027 soll im argentinischen Werk Pacheco eine neue Generation des Amarok produziert werden. Dafür fließen 580 Millionen US-Dollar in die Modernisierung des Standorts und in neue Entwicklungskapazitäten. Der neue Pick-up richtet sich gezielt an die Anforderungen südamerikanischer Kunden. Parallel bleibt die bestehende Produktion des aktuellen Amarok im südafrikanischen Silverton bestehen, um globale Märkte weiterhin zu bedienen (automobil-produktion: 04.04.25).
Neue Technologien für den Amarok-Standort Pacheco
Pacheco hat sich in den vergangenen Jahren als Schlüsselstandort im Volkswagen-Netzwerk etabliert. Über 770.000 Amarok-Fahrzeuge liefen dort bereits vom Band. Die neuen Investitionen ermöglichen den Einsatz fortschrittlicher Fertigungstechnologien, optimierter digitaler Prozesse und energieeffizienter Anlagen. Ziel bleibt eine moderne, nachhaltige Produktion, die gleichzeitig flexibel und wettbewerbsfähig agiert.

Die Maßnahme fügt sich in den konzernweiten Drei-Phasen-Plan ein: „Aufholen“, „Angreifen“ und „Anführen“. Bis 2030 möchte Volkswagen weltweit zum technologisch führenden Anbieter im Volumensegment aufsteigen. Dabei rückt eine regionale Produktstrategie stärker in den Fokus. In Südamerika entsteht so ein Fahrzeug, das sich bewusst von globalen Plattformlösungen abhebt.
Volkswagen baut Engagement in Argentinien aus
Bereits seit über 40 Jahren zählt Argentinien zu den wichtigsten Standorten des Konzerns in Südamerika. Aktuell beschäftigt Volkswagen dort rund 5.000 Personen. Neben dem Werk Pacheco betreibt der Hersteller auch ein Werk in Córdoba. Während in Pacheco der Amarok sowie das SUV Taos gefertigt werden, laufen in Córdoba Getriebe, Ducati-Motorräder und Nutzfahrzeuge vom Band.
Die neue Investition schließt an frühere Maßnahmen an. Schon im Jahr 2020 flossen 800 Millionen US-Dollar in die argentinischen Werke. Der Großteil davon unterstützte die Einführung des Taos. Ein weiterer Teil diente der Getriebeproduktion für europäische Märkte. Mit dem neuen Amarok erweitert Volkswagen nun gezielt seine regionale Produktpalette.
Doppelstrategie für globale und regionale Märkte
Volkswagen verfolgt mit dem Amarok eine zweigleisige Strategie: Während globale Märkte weiterhin über bestehende internationale Standorte beliefert werden, entsteht für Südamerika ein eigenständig entwickeltes Modell. „Marktnahe Fertigung mit globaler Lieferfähigkeit“ bleibt das erklärte Ziel. Der Konzern reagiert damit auf die wachsende Bedeutung lokaler Wertschöpfung für den Marktzugang in vielen Weltregionen.
Allerdings birgt der Ausbau auch Risiken. Die wirtschaftliche Situation in Argentinien bleibt angespannt. Hohe Inflation und strukturelle Unsicherheiten erfordern genaue Planung und stabile Partnerschaften. Dennoch unterstreicht die Investition das Vertrauen in den Standort und die strategische Bedeutung der Region.
Zukunft des Projekts bleibt im Detail offen
Ob der neue Amarok wie geplant in Serie geht, lässt sich derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Auch technische Details und Innovationen bleiben bislang unbenannt. Sicher ist nur: Volkswagen setzt auf Nähe zum Markt, auf technologische Weiterentwicklung – und auf ein Modell, das die Stärken des Amarok neu interpretiert. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie erfolgreich sich diese Strategie in Südamerika umsetzen lässt.
Lesen Sie auch:
- VW-Zulieferer Autovision stürzt in die Krise – Zwei Drittel der Belegschaft vor Entlassung
- VW streicht 1600 Stellen bei Software-Tochter Cariad
- ID. Every1: VW baut Elektro-Einsteigermodell aus Kostengründen in Portugal
- Golf-Produktion: VW plant Verlagerung nach Mexiko



