Wirtschaftsminister Robert Habeck präsentiert stolz die neuen Chipfabriken in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Doch freiwillig kommen die Unternehmen nicht nach Deutschland. Sie werden von Milliarden staatlicher Subventionen angezogen, die der deutsche Steuerzahler aufbringen muss. Dafür schaffen sie relativ wenige Arbeitsplätze. Insgesamt plant TSMC nahe Dresden mit 2000 (lvz: 09.08.23) und Intel bei Magdeburg rund 3000 (zdf: 19.06.23) neue Arbeitsplätze. Damit würde jeder einzelne Arbeitsplatz mit ca. 3 Millionen Euro subventioniert. Wirtschaftlich ist das nicht, aber Ministerpräsident Kretschmer und die meisten Medien applaudieren.
15 Milliarden Euro Wette: Können Chipfabriken Deutschlands Wirtschaft revolutionieren
Die Industrie siedelt sich in Deutschland nur durch finanzielle Anreizen an. Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung meint im „Tagesspiegel“, die Chipfabriken in Magdeburg und Dresden sind eine Chance, aber riskant. Der Staat gibt 15 Milliarden Euro für diese Projekte aus. Er glaubt, dass sie nur erfolgreich sind, wenn sie auch anderen Sektoren helfen. Sachsen und Sachsen-Anhalt könnten so ein eigenes Wirtschaftsmodell entwickeln. Aber dazu braucht es mehr Infrastruktur, Bildung und Innovationen. Nur so könnten Experten angelockt werden. Der Staat investiert 15 Milliarden Euro in diese zwei Fabriken. Laut Fratzscher lohnt sich das nur, wenn diese Investitionen der gesamten regionalen Wirtschaft einen Schub geben und auch anderswo Innovationen und Jobs entstehen (tagesspiegel: 09.08.23).
Ostdeutschlands Chip-Revolution: Chance oder teures Risiko?
Carsten Schneider, Ostbeauftragter der Bundesregierung, meint, die Fabrik in Dresden gibt Ostdeutschland einen Innovationsschub. Er erzählte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, dass diese Entscheidung Ostdeutschland stärkt. Die Fabrik schafft Jobs und verringert Europas Abhängigkeit von Chips aus Asien. Die Bundesregierung hat das unterstützt. Dies sei wichtig für Deutschland und Europa. „Das Herz der europäischen Halbleiterproduktion schlägt in Ostdeutschland“, so der Ostbeauftragte (rnd: 08.08.23).
Christian Dürr von der FDP glaubt nicht, dass 30 Milliarden Euro die Wirtschaft stärken. Dürr sprach im „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ über zu viel Bürokratie. Er wünscht sich mehr Unterstützung hier und glaubt, dass neue Subventionen nicht die Antwort sind. Er schlägt bessere Abschreibungsregeln vor und meint, private Investitionen sind der Schlüssel. Die Grünen-Fraktion hat eine Investitionsstrategie vorgestellt, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Am Ende könnte es so sein: Firmen nehmen das Geld und gehen dann wieder.
Lesen Sie auch: