109 Milliarden Euro – Macron holt KI-Investoren mit günstigem Atomstrom nach Frankreich

Mit über 109 Milliarden Euro Investitionen zieht Frankreich zahlreiche Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) an. Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg ist der dabei der reichlich verfügbare, günstige und emissionsfreie Atomstrom. In den nächsten fünf Jahren fließen diese Milliarden sowohl in den Bau von Datenzentren, als auch in eine moderne Infrastruktur für KI. Das Ziel: Frankreich soll sich als führender KI-Standort in Europa etablieren und Tausende neue Arbeitsplätze schaffen (faz: 10.02.25).


Günstiger und sauerer Atomstrom – attraktive Rahmenbedingungen für Investoren

Neben dem Zugang zu günstigem Atomstrom profitieren Unternehmen in Frankreich aber auch von gut ausgebildeten Fachkräften und einem starken Bildungssystem. Präsident Emmanuel Macron erklärte auf dem Pariser Aktionsgipfel zur Künstlichen Intelligenz, dass landesweit 35 Standorte für den Bau großer Rechenzentren ausgewiesen sind. Der Atomstrom garantiert eine stabile und kosteneffiziente Energieversorgung für diese energieintensiven Anlagen – ein Vorteil, den nur wenige Länder in Europa bieten können.

Frankreich hat zahlreiche Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz mit günstigem und emissionsfreiem Atomstrom angezogen
Frankreich hat zahlreiche Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz mit günstigem und emissionsfreiem Atomstrom angezogen

Macron sieht Frankreich im globalen Vergleich in einer aussichtsreichen Position. Die geplanten Investitionen könnten dem Land ermöglichen, mit der 500-Milliarden-Dollar-Offensive der USA zu konkurrieren. „Frankreich verfügt über die Ressourcen und das Know-how, um im internationalen KI-Wettbewerb eine Führungsrolle zu übernehmen“, so Macron.

Milliardenprojekte und internationale Beteiligung

Ein französisch-emiratisches Konsortium plant, bis zu 50 Milliarden Euro in einen KI-Campus zu investieren. Das kanadische Unternehmen Brookfield will bis zu 25 Milliarden Euro in KI-Technologien in Frankreich stecken. US-Unternehmen wie Digital Realty und Equinix beteiligen sich ebenfalls mit beträchtlichen Summen am Bau von Datenzentren.

Ein weiteres Prestigeprojekt ist der geplante Bau des weltweit stärksten Supercomputers für Künstliche Intelligenz. Gemeinsam mit dem französischen Wirtschaftsministerium will das britische Unternehmen Fluidstack dieses Vorhaben umsetzen. Die erste Phase umfasst dabei Investitionen von rund zehn Milliarden Euro. Auch Microsoft und der französische Internetanbieter Iliad setzen auf den günstigen Atomstrom und haben milliardenschwere Projekte angekündigt.

Weniger Bürokratie für mehr Innovation

Bundeskanzler Olaf Scholz forderte in Paris eine vereinfachte KI-Regulierung in Europa. Weniger Bürokratie und mehr Risikokapital seien entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu sichern. Die Überwachung und Anpassung des EU-Rahmens müsse konsequent und ohne Verzögerung erfolgen. „Deshalb haben Emmanuel und ich die Europäische Kommission nachdrücklich dazu aufgefordert, die Vertiefung der Kapitalmarktunion und die Reduzierung der Meldepflichten endlich voranzutreiben.“

Innovationsfreundliche Regeln im KI-Bereich seien unverzichtbar. Das Europäische KI-Gesetz solle diese Balance gewährleisten und gleichzeitig die Akzeptanz für die neue Technologie fördern.


Schlüsseltechnologien für die Unabhängigkeit Europas

Scholz betonte auch die Bedeutung anderer Zukunftstechnologien wie die Mikroelektronik, sowie Cloud Computing, synthetische Biologie und Quantentechnologien. Der Ausbau dieser Bereiche sei entscheidend, um die EU widerstandsfähiger zu machen und Abhängigkeiten von Drittländern zu reduzieren.

Europa sei finanziell durchaus in der Lage, ähnlich hohe Summen wie die USA in den KI-Sektor zu investieren, erklärte Scholz. Diese Chance müsse genutzt werden, um Europa langfristig als Technologieführer zu positionieren.

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