Rolls-Royce gewinnt Zuschlag zum Bau von Mini-Atomkraftwerken in Tschechien

Rolls-Royce hat einen bedeutenden Schritt in Richtung der Zukunft der Energieversorgung gemacht. Das britische Unternehmen hat eine bahnbrechende Partnerschaft mit dem tschechischen Energieversorger ČEZ geschlossen, die den Bau kleiner, modularer Atomkraftwerke (SMR) vorsieht. Diese Vereinbarung könnte sich als entscheidender Test erweisen, um zu prüfen, ob diese neue Technologie das hält, was sie verspricht. Rolls-Royce konnte sich in einem von der tschechischen Regierung überwachten Wettbewerb gegen sechs Konkurrenten durchsetzen und wurde als bevorzugter Lieferant ausgewählt. Diese Partnerschaft könnte ein Vorbild für andere Länder in Europa sein und Milliarden an Exportaufträgen für die britische Industrie generieren (ft: 18.09.24).


Rolls-Royce und ČEZ: Revolutionäre Partnerschaft für saubere Energielösungen der Zukunft

Die Zusammenarbeit zwischen Rolls-Royce und ČEZ wird als „Meilenstein“ in der Entwicklung von SMRs bezeichnet. Chris Cholerton, der Geschäftsführer des Geschäftsbereichs kleine modulare Reaktoren bei Rolls-Royce, betonte, dass diese Partnerschaft die Position des Unternehmens auf dem europäischen Markt weiter festige. SMRs könnten eine Schlüsselrolle spielen, um den steigenden Bedarf an sauberer, zuverlässiger Energie zu decken.

Rolls-Royce und ČEZ schließen bahnbrechende Partnerschaft für den Bau kleiner, modularer Atomkraftwerke in Tschechien
Rolls-Royce und ČEZ schließen bahnbrechende Partnerschaft für den Bau kleiner, modularer Atomkraftwerke in Tschechien
Symbolbild: KI-generiert

Da SMRs weniger Platz und Ressourcen als herkömmliche Kernkraftwerke benötigen, gelten sie als zukunftsträchtige Lösung, um den Strombedarf zu decken, ohne die gleichen Risiken und Probleme wie große Atomkraftwerke mit sich zu bringen.

SMR-Technologie als Lösung für die Energiezukunft

Die tschechische Regierung sieht in diesem Projekt die Möglichkeit, die heimische Energiebranche zu modernisieren und gleichzeitig neue Chancen für die tschechische Industrie zu schaffen. Es wird erwartet, dass lokale Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Lieferkette leisten, während Rolls-Royce diese gerade erst aufbaut. Der erste Reaktor soll in den 2030er Jahren in der Nähe des Temelín-Kernkraftwerks in Südböhmen errichtet werden. Mit einer Leistung von 470 Megawatt wird der SMR von Rolls-Royce größer sein als die meisten derzeitigen SMR-Designs, die in der Regel eine Leistung von weniger als 300 Megawatt aufweisen.

Weltweit interessieren sich viele Regierungen für das Potenzial von SMRs, eine zuverlässige und klimafreundliche Stromversorgung sicherzustellen. Besonders in Zeiten steigender Energienachfrage und der Notwendigkeit, CO₂-Emissionen zu senken, wird diese Technologie als vielversprechend angesehen. SMRs könnten zudem helfen, die typischen Budgetüberschreitungen und Verzögerungen zu vermeiden, die bei großen Atomkraftprojekten oft auftreten. Doch trotz des Interesses sind bislang nur wenige SMR-Projekte realisiert worden. Derzeit sind weltweit nur drei Designs im Einsatz: in China, Russland und ein Testreaktor in Japan.


Internationaler Wettbewerb um SMR-Projekte

Die Partnerschaft zwischen Rolls-Royce und der tschechischen Regierung könnte nicht nur für Tschechien von großer Bedeutung sein, sondern auch für die weltweite SMR-Entwicklung. Die Technologie wird als vielversprechend angesehen, um die Energieversorgung zu revolutionieren. Rolls-Royce ist eines von fünf Unternehmen, die sich auch im Vereinigten Königreich um staatliche Unterstützung für den Bau von SMRs bewerben. In dem von der britischen Regierung ausgeschriebenen Wettbewerb konkurriert Rolls-Royce unter anderem mit GE-Hitachi, Holtec, Nu-Scale und Westinghouse Electric.

Die französische EDF nahm ebenfalls am Wettbewerb teil. Doch in diesem Jahr zog sie sich zurück. Der Grund: Sie möchte sich auf die Entwicklung ihres eigenen Reaktordesigns konzentrieren. Dieses Design trägt den Namen „Nuward“. Die EDF verfolgt damit ihre eigenen Pläne. Das Unternehmen sieht in „Nuward“ eine vielversprechende Technologie. Statt im Wettbewerb zu bleiben, richtet EDF jetzt ihren Fokus ganz auf dieses Projekt. Ihre Entscheidung zeigt das Vertrauen in die eigene Entwicklung. „Nuward“ steht nun im Zentrum ihrer Bemühungen. EDF setzt auf diese eigenständige Lösung für die Zukunft.Der Wettbewerb, der im vergangenen Jahr von der konservativen Regierung ins Leben gerufen wurde, hinkt jedoch dem ursprünglichen Zeitplan hinterher. Ursprünglich war geplant, die Verträge bis Sommer 2024 zu vergeben. Nun sollen die Unternehmen bis Ende des Monats erfahren, wer es in die nächste Runde der Verhandlungen schafft.

SMR-Technologie: Großbritannien treibt die Revolution der Energiewende voran

In Großbritannien wird SMR-Technologie als ein zentraler Bestandteil der zukünftigen Energiesicherheit betrachtet. Die Labour-Partei gewann die Parlamentswahl im Juli. In ihrem Wahlprogramm hob sie hervor, dass SMRs eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der Energieversorgung übernehmen könnten. Es gibt verschiedene SMR-Designs. Doch alle im britischen Wettbewerb vertretenen Reaktoren nutzen bewährte Nukleartechnologie. Diese basiert auf wassergekühlten Systemen, die sich als verlässlich erwiesen haben. Trotz der technologischen Vielfalt setzen die britischen Kandidaten auf etablierte Verfahren, um eine stabile Energieversorgung sicherzustellen. Die Labour-Partei sieht darin eine entscheidende Strategie für die zukünftige Energiesicherheit des Landes.


Diese Partnerschaft mit Tschechien könnte ein entscheidender Meilenstein sein, um die Entwicklung von SMRs voranzutreiben und ihre Vorteile auf dem globalen Markt unter Beweis zu stellen. Mit der Möglichkeit, kostengünstiger und effizienter als herkömmliche Atomkraftwerke Strom zu erzeugen, könnten SMRs eine Schlüsselrolle in der Energiewende spielen. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Technologie ihr volles Potenzial entfalten kann. Regierungen und Unternehmen hoffen darauf. Sie setzen auf diese Lösung für eine nachhaltige und emissionsfreie Energieversorgung. Ob diese Erwartungen erfüllt werden, bleibt abzuwarten. Der Erfolg dieser Technologie könnte entscheidend für die globale Energiewende sein. Viele setzen darauf, dass sie eine klimafreundliche Alternative bietet. Dennoch muss sich noch zeigen, ob sie tatsächlich die hohen Erwartungen erfüllt. Regierungen und Unternehmen streben danach, ihre Energieversorgung zu transformieren. Der Einsatz dieser Technologie könnte dabei eine zentrale Rolle spielen.

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