Mittlerweile kann man in jedem Baumarkt tragbare Stromerzeuger kaufen. Selbstverständlich reicht die Leistung solcher Aggregate nicht aus, ein ganzes Haus mit Strom zu versorgen. Im Falle eines Stromausfalls kann man damit viele Geräte wie Kochplatten, Wasserkocher oder Unterhaltungselektronik und Heizgeräte zumindest für einige Stunden betreiben. Die Auswahl eines Generators sollte man sich nicht zu einfach machen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat zum Thema Strom selbst Erzeugung ein Video auf YouTube hochgeladen.
Auswahl eines Generators und die Auswahlkriterien
Bei der Auswahl eines Generators gibt es einige Aspekte, die beachtet werden müssen:
1. Welche Geräte sollen betrieben werden
In Abhängigkeit der Leistungsaufnahme der zu betreibenden Geräte ergibt sich die Mindestleistung des Generators. Hier ist zu beachten, dass bei vielen Geräten nur die Nennleistung im Betrieb angegeben ist. Beim Einschalten mancher Geräte wird aber ein höherer Anlaufstrom benötigt. In der folgenden Tabelle finden Sie für einige exemplarische Geräte den entsprechenden Koeffizienten für den Anlaufstrom.
Bei den Generatoren selbst gibt es Angaben zur nur kurz nutzbaren Spitzenleistung und der Dauerleistung, die permanent abgegeben werden kann.
Man sollte darauf achten, dass die Generator-Dauerleistung ca. 20 % höher ist als die maximal Dauerleistung des angeschlossenen Verbrauchers. Dadurch vermeidet man, dass der Generator immer mit maximaler Last läuft und entsprechend laut ist.
Geräte mit hochwertigen elektronischen Komponenten wie Computer oder Unterhaltungselektronik, aber auch elektronische Steuerungen von diversen Haushaltsgeräten benötigen zudem eine stabile Wechselstromfrequenz von 50 Hertz. Bei einfachen Generatoren hängt die Wechselstromfrequenz von der Motordrehzahl ab. Diese ist lastabhängig und kann stark schwanken. Eine stabile Wechselstromfrequenz kann nur von einem Inverter-Generator gewährleistet werden. Inverter-Generatoren modulieren die Stromfrequenz elektronisch als reine Sinusschwingung.
2. Geräuschpegel
Einfache Generatoren in Rahmenbauweise sind meist ungekapselt und weisen im Betrieb unter Last hohe Schallpegel auf. Bei mehrstündigem Betrieb in unmittelbarer Nähe kann das schon unerträglich werden. Gekapselte Aggregate laufen deutlich leiser. Hier muss man auch aufpassen, welcher Wert angegeben wird. Größtenteils wird der Leerlaufwert im Abstand von 7 m angegeben. Nur Werte nach gleichem Messverfahren sind vergleichbar.
Aggregate mit ECO-Schaltung passen ihre Motordrehzahl der Leistung des Verbrauchers an und laufen bei entsprechend niedrigen Lasten dann viel leiser als Aggregate, die immer mit voller Drehzahl arbeiten.
3. Gewicht
Je größer die Leistungsklasse, umso höher das Gewicht. Wenn man seinen Generator im Keller lagert und auf der Terrasse betreiben will, sollte man das Gewicht nicht aus den Augen verlieren. Schließlich sollte man das Teil noch an seinen Einsatzort transportieren können.
Hier ist insbesondere auf die Transportmöglichkeit wie Tragegriffe oder Transportrollen zu achten.
4. Welcher Kraftstoff wird bevorzugt
Generatoren gibt es mit unterschiedlichen Antriebsarten. Die meisten werden mit Benzin betrieben, es wird aber zwischen 2-Takt-Motoren, die mit 2-Takt-Mischung betrieben werden und 4-Takt-Motoren, die mit normal Benzin laufen, unterschieden. Einige Benzingeneratoren können auch als Dual Fuel Generator mit Gas betrieben werden. Weiterhin gibt es Aggregate mit Dieselmotoren, diese haben höhere Leistung und sind bauartbedingt wesentlich schwerer und natürlich auch teurer.
5. Überlastsicherung
Wird der Generator durch zu viele elektrische Verbraucher überlastet, können die elektrischen Bauteile zerstört werden. Deshalb ist es wichtig, dass der Generator eine automatische Überlastsicherung hat. Dies ist allerdings bei fast allen Generatoren Standard.
6. Automatische Abschaltung bei Mangelschmierung
Insbesondere die kompakt gebauten Inverter-Generatoren haben einen sehr geringes Ölvolumen. Schon geringe Schieflagen können bei diesen Generatoren zu Mangelschmierung führen, was zu kapitalen Motorschäden führen kann. Der Generator sollte einen Ölstand-Sensor mit automatischer Abschaltung haben, wenn eine sicher Kolbenschmierung nicht mehr gewährleistet ist.
2-Takt-Motoren benötigen dies nicht, da diese über den Kraftstoff geschmiert werden.
7. Erdung
Grundsätzlich sollten die Generatoren geerdet werden und über einen entsprechenden Anschluss verfügen. Über diesen Anschluss wird der Generator über ein Kabel mit einem Erdspieß verbunden.
8. Parallelschaltung mehrerer Generatoren
Mit den meisten Generatoren ist eine Parallelschaltung nicht möglich, da die Wechselstromfrequenz nicht synchronisiert werden kann.
Es gibt aber einige wenige Aggregate, die dafür geeignet sind und über eine entsprechende elektronische Regelung verfügen. Mit diesen Geräten kann man z. B. zwei 2 KW-Generatoren über ein Verbindungskabel koppeln, um einen 4KW Verbraucher zu betreiben.