Dass bei einem Blackout alle elektrischen Geräte nicht mehr funktionieren leuchte praktisch jedem ein. Warum gibt es kein Wasser bei einem Blackout? Das ist nicht ganz so einfach nachvollziehbar. Deshalb wollen wir die Gründe dafür in diesem Artikel aufführen.
Warum es bei Blackout kein Wasser mehr gibt
In Deutschland gewinnt man Trinkwasser aus verschiedenen Wasservorkommen. Dazu gehören Oberflächenwasser, Quellwasser, aber vor allem Grundwasser.
Transport im Leitungssystem durch elektrische Pumpen
Die allermeisten Wasserwerke sind auf elektrische Pumpen angewiesen um das Trinkwasser in die entsprechenden Hochbehälter pumpen zu können. Kaum ein Wasserwerk ist auf einen längeren Stromausfall vorbereitet und kann die erforderlichen Pumpen mit Notstromaggregaten betreiben.
In der Regel dauert ein ganz normaler Stromausfall in Deutschland auch nur wenige Minuten. Diese Zeit kann man problemlos mit dem gespeicherten Vorrat in den Speicherbecken überbrücken. Bei einem großflächigen Blackout, der unter Umständen mehrere Tage dauern kann, sind die Hochbehälter aber bald leergelaufen.
Ohne Nachschub durch die Pumpen, kommt dann auch schnell kein Wasser mehr aus den Wasserhähnen und Toilettenspülungen der betroffenen Haushalte mehr.
Keine Wasseraufbereitung ohne Strom
Das Trinkwasser in Deutschland kommt zu etwa 65 Prozent aus dem Grundwasser. Der überwiegende Rest stammt aus Oberflächen- und Quellwasser. Das so gewonnene Wasser hat aber noch nicht die erforderliche Trinkwasserqualität. Deshalb muss man das Wasser vor der Einleitung ins Leitungssystem noch entsprechend in mehreren Schritten aufbereiten.
Je nach Ausgangszustand muss man noch inSchwebstoffe herausfiltern und auch Bakterien und Viren abtöten. Bei Bedarf muss man das Wasser auch entmineralisieren, enthärten oder entsäuern. Hierzu setzt man verschiedene Verfahren auf chemischer, physikalischer und biologischer Basis ein, um eine durchgehend gute Qualität zu garantieren. All diese Verfahren und die erforderlichen Messeinrichtungen zur Überprüfung der Qualität benötigen Strom.
Vor der Einleitung des Wassers ins Leitungssystem arbeiten moderne Trinkwasseraufbereitungssysteme zum Beispiel mit UV-Licht um lebende Organismen abzutöten. Davor filtern Mikrofilter größere Organismen aus dem Wasser, die über automatisch gesteuerte Ventile immer wieder gespült werden müssen. Der gesamte Prozess ist computergesteuert und benötigt natürlich Strom.
Kein Wasserwerk wird Wasser ohne vorherige Aufbereitung in das Leitungssystem einspeisen, denn sind Bakterien und Vieren im Leitungssystem können sie sich dort unkontrollierbar vermehren. Wenn das letzte aufbereitete Wasser aufgebraucht ist, kommt deshalb auch kein Nachschub mehr.
Wie Sie sich darauf vorbereiten können haben wir in unserem Ratgeber Wasservorrat beschrieben.