Der Experte für die Vorbereitung auf den Ausfall lebenswichtiger Infrastrukturen, Herbert Saurugg, erklärt in einem Interview die Folgen eines Blackouts. Blackout, was passiert wenn der Strom ausfällt, Herbert Saurugg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV), erklärt wie man sich vorbereiten kann.
Laut eigener Aussage beschäftigt sich Herbert Saurugg seit mehr als 10 Jahren mit den Entwicklungen im europäischen Stromversorgungssystem. Einen großflächigen Stromausfall im gesamten europäischen Stromverbund hält er allerdings für sehr wahrscheinlich. Die wichtigsten Aussagen des Interviews haben wir in diesem Artikel kurz zusammengefasste.
Wir verlassen uns im täglichen Leben völlig auf funktionierende Strukturen. Bei der Versorgung mit Strom, Wasser, Kraftstoff und Lebensmittel gibt es so gut wie keine Puffer mehr um die Versorgung längere Zeit aufrecht zu erhalten.
Was passiert wenn der Strom ausfällt
Bei einem großflächigen Blackout fallen zeitnah viele Systeme aus. Dazu gehören die Telekommunikation mit Handy, Internet und Festnetz. Aber auch das komplette Geldsystem und die Treibstoffversorgung fallen praktisch genau so sofort aus, wie Beleuchtung und Kühlung. Menschen stecken in Aufzüge und Tunneln fest. Der gesamte Bahnverkehr fällt aus und auf den Straßen herrscht Chaos aufgrund ausgefallenen Ampelanlagen und geschlossener Schranken.
Auch wenn die Stromversorgung wieder hergestellt ist wird es mehrere Tage dauern, bis die Telekommunikationsversorgung wieder funktioniert, denn durch den Stromausfall wird auch Hardware zerstört und die benötigten Ersatzteile werden nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Nach 4 Tagen werden Lebensmittel knapp
Umfragen haben ergeben dass sich ein Drittel der Bevölkerung maximal 4 Tage aus eigenen Vorräten selbst versorgen kann. Spätestens nach einer Woche gehen den meisten Menschen die Lebensmittel und unter Umständen auch die Versorgung mit Wasser aus. Laut Saurugg betrifft dies aber auch das Personal der Organisationen, die einen Notbetrieb aufrechterhalten, oder die Versorgungssysteme wieder hochfahren müssen. Dann stellt sich ein Teufelskreis ein, der kaum mehr zu durchbrechen ist. Denn diese Menschen werden dann zuerst versuchen ihre Familien zu versorgen und nicht zur Arbeit kommen.
Eigener Lebensmittelvorrat ist überlebenswichtig
Zur Vorsorge auf einen entsprechenden Krisenfall sieht Saurugg als oberstes Ziel möglichst viele Menschen zur Eigenvorsorge zu bewegen.
Deshalb sollten sich die Haushalte vor mit Nudel, Reis und Konserven eindecken, die lange haltbar sind. Diese Vorräte kann man auch gut mit Produkten, wie etwa Dosenbrot oder haltbarer Milch ergänzen. Außerdem rät Saurugg zu einem Wasservorrat von 2 Liter pro Person und Tag für eine Dauer von 3-5 Tagen. Mineralwasser in Glasflaschen läßt sich praktisch unbegrenzt lagen..
Blackout in absehbarer Zeit wahrscheinlich – Deutschland besonders hart betroffen
Vor allem durch die geplanten Kraftwerksabschaltungen in Deutschland, rechnet Saurugg fest damit, dass es einen europaweite Blackout in absehbarer Zeit geben wird. Insbesondere Ende 2022 wenn die letzten deutschen Atomkraftwerke vom Netz gehen wird es besonders kritisch. Durch den fehlenden Leitungsausbau und dem systemlosen Ausbau der erneuerbaren Energien werden absehbar physikalische Grenzen überschritten, die nicht beherrschbar sind.
Saurugg sieht das größte Blackout-Risiko in Deutschland. Er sieht viele Hinweise dafür, dass der Wiederanlauf in Deutschland deutlich länger dauern wird und die zu erwartenden Schäden besonders hoch ausfallen werden..
Weitere Tipps, wie Sie sich effektiv auf einen Blackout vorbereiten können finden Sie in unseren Ratgebern. Folgende Ratgeber stehen auf unserer Website bereits online.
- Mobile Stromerzeuger
- Generator Zubehör für sicheren Betrieb
- Wasservorrat
- Lebensmittelvorrat
- Kochen ohne Strom
- Licht ohne Strom
- Heizen ohne Strom
- Information und Kommunikation ohne Strom
- medizinische Vorsorge und erste Hilfe
- Sicherheit bei einem Blackout
- Einkaufen und Bezahlen