DB Cargo UK gehört zu den größten Güterzugbetreibern im Vereinigten Königreich. Jetzt hat das Unternehmen die Nutzung ihrer Elektrolokomotiven der Klasse 90 endgültig eingestellt. Die Begründung für diese Entscheidung sind zu hohe Stromkosten und einen dadurch wirtschaftliche Belastungen (railway-technology: 02.08.23).
DB Cargo UK tauscht Elektrozüge gegen Lokomotiven mit Dieselmotoren aus
Nach Unternehmensangaben setzt DB Cargo UK nun auf Biokraftstoffe. Diese sollen die stillgelegten Elektrozüge ersetzen. Die Biokraftstoffe will das Unternehmen in Diesellokomotiven verwenden. „Wir haben die mutige Entscheidung getroffen, bei DB Cargo UK unsere Klasse 90 Elektroflotte stillzulegen aufgrund der Kosten für Betrieb und Wartung dieser Flotte angesichts der außergewöhnlichen wirtschaftlichen Belastungen in unserer Branche“ so ein Sprecher von des Unternehmens.
„Obwohl wir diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen haben, nutzen wir sie als Plattform für eine stärkere Auseinandersetzung mit der Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit von Biokraftstoffen, die in unserer bestehenden, voll funktionsfähigen Dieselflotte von Lokomotiven verwendet werden können, um die CO₂-Emissionen zu senken und nachhaltiger zu arbeiten.“
DB Cargo UK hatte 24 Elektrolokomotiven. Diese waren nur ein kleiner Teil ihrer 228 Fahrzeuge umfassenden Flotte. Jetzt sind sie außer Betrieb. Das ist ein negatives Signal für die Zukunft der Elektrotechnologie in Großbritanniens Eisenbahnen. Eine ähnliche Entscheidung traf bereits der Schienengüterverkehrsunternehmen Freightliner im Jahr 2021 (Blackout-News: 13.11.21).
DB Cargo UK tauscht Diesel gegen Biokraftstoff: Reaktion auf hohe Strompreise
Man geht davon aus, dass DB Cargo UK auf Biokraftstoffe setzt. Darin eingeschlossen ist die Nutzung von hydriertem Pflanzenöl. Dieses soll die Lokomotiven der Klassen 67, 66 und 60 antreiben. Aktuell nutzen diese Lokomotiven aber noch Diesel.
Ende 2020 führte DB Cargo UK in Zusammenarbeit mit Network Rail eine wegweisende Streckentestung des Kraftstoffs durch.
Die Großhandelsenergiepreise im Vereinigten Königreich sind seit 2022 allerdings relativ stabil. Damals stiegen sie sprunghaft an. Das hing mit Problemen wie Gaslieferungen und dem Ukraine-Krieg zusammen. Doch trotz der Preisstabilität fühlen viele Unternehmen noch die Folgen der erhöhten Stromkosten.
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