Das Werk von ZF in Gelsenkirchen sieht unsicheren Zeiten entgegen, da die Unternehmensentwicklung Anlass zur Sorge gibt. Die schwache Auftragslage könnte sich auf einen erheblichen Teil der Belegschaft auswirken, und die Geschäftsleitung befindet sich bereits in Gesprächen mit dem Betriebsrat, um Lösungen zu finden (wiwo: 03.11.23).
ZF-Gelsenkirchen Herausforderungen bei der Kundengewinnung für neue Produkte
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen betreibt derzeit in Gelsenkirchen die Herstellung von Lenkungen und Kabelbäumen. Doch ein geplantes Projekt zur Entwicklung einer neuen elektrischen LKW-Lenkung stößt offenbar auf geringes Kundeninteresse. Dies hat ernsthafte Auswirkungen auf die Mitarbeiter des Standorts, da bisher keine Kundenaufträge für das Projekt eingegangen sind.
Ein Unternehmenssprecher erklärte, dass trotz intensiver Bemühungen bisher keine Kundenbestellungen für die geplante elektrische LKW-Lenkung in Aussicht steht. Dieses Fehlen von Kundeninteresse hat weitreichende Folgen für die Belegschaft in Gelsenkirchen, da bis zu 200 Mitarbeiter von den geplanten Umstrukturierungen betroffen sein könnten. In Gelsenkirchen sind insgesamt etwa 350 Mitarbeiter beschäftigt, von denen rund 150 im Technik-Zentrum für Entwicklungsaufgaben tätig sind.
Umwälzungen in mehreren Standorten
Nicht nur der Standort in Gelsenkirchen steht vor Herausforderungen. Bereits Ende Oktober wurde berichtet, dass auch der Standort in Saarbrücken möglicherweise einer Neuorientierung gegenübersteht. ZF-Manager Markus Schwabe betont jedoch, dass Stellenstreichungen nur eine von vielen Optionen sind, die das Unternehmen in Betracht zieht. Das Unternehmen arbeitet an verschiedenen Szenarien, um die Situation bestmöglich zu bewältigen.
Die Veränderungen im Unternehmen sind teilweise auf die sich verändernde Marktsituation zurückzuführen. Neue Akteure, die vor zehn Jahren noch keine Verbindung zum Automobilsektor hatten, konkurrieren plötzlich um Aufträge. Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt.
Obwohl die genaue Anzahl der geplanten Stellenstreichungen sowohl in Gelsenkirchen als auch in Saarbrücken noch nicht feststeht, ist sicher, dass der Standort in Saarbrücken bis 2030 verkleinert werden soll. Die Mitarbeiter und die Unternehmensleitung müssen in dieser unsicheren Zeit zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden und den Standort langfristig zu sichern.
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