Windkraftbranche zweifelt – Ausbauziele nicht erreichbar

Die Windkraftbranche hegt Zweifel an der Verwirklichung der von der Regierung vorgegebenen Ausbauziele. Die Ampelregierung will Kohle, Gas und Atomstrom durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Obwohl die Windindustrie vor einem vielversprechenden Zeitalter stehen könnte, gibt es einige Herausforderungen, die den ambitionierten Ausbau scheitern lassen könnten (Welt: 27.10.23).


Windenergie-Ausbau in Gefahr? Branchenexperten der Windkraftbranche äußern Zweifel

Im Kampf gegen den Klimawandel setzen Deutschland und die EU auf eine rasche Steigerung der Windkraft. Dennoch gibt es in der Windindustrie Bedenken, ob die ehrgeizigen Ausbauziele umsetzbar sind. Der zwölfte Trendindex der WindEnergy Hamburg, der weltweit führenden Messe für Windenergie, zeigt, dass die Branche trotzdem größtenteils optimistisch bleibt.

Windenergie-Ausbau in Gefahr? Branchenexperten der Windkraftbranche äußern Zweifel, dass vorgegebene Ausbauziele erreichbar sind
Windenergie-Ausbau in Gefahr? Branchenexperten der Windkraftbranche äußern Zweifel, dass vorgegebene Ausbauziele erreichbar sind

Erstmals hat ein Marktforschungsinstitut die Marktteilnehmer nach den Auswirkungen des Ressourcenmangels befragt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass viele Befragte starke Hindernisse für die Erreichung der Ausbauziele aufgrund des weltweiten Ressourcenmangels sehen. Das Branchenbarometer prognostiziert daher eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die Ziele erreicht werden.

Branchenvertreter beklagen hohe Rohstoffpreise, Inflation und den Bedarf an Zehntausenden neuer Arbeitskräfte in der Windbranche allein in Deutschland. Die Rekrutierung gestaltet sich jedoch aufgrund des Fachkräftemangels schwierig. Langwierige Genehmigungsprozesse für Windräder und Windparks sind ebenfalls hinderlich.

Windenergie auf Rekordkurs trotz Herausforderungen

Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbandes Windenergie (BWE), betont, dass die Ausbauziele der Bundesregierung sehr ehrgeizig sind und politische Versäumnisse bei der Umsetzung der Energiewende große Anstrengungen erfordern. Trotz dieser Probleme hält der BWE sie für lösbar und hat entsprechende Vorschläge vorgelegt.

Laut BWE stammten 2023 ca. 101 Terawattstunden Strom aus Windenergie von insgesamt ca. 349 Terawattstunden. Windenergie an Land ist die bedeutendste Einzelstromquelle mit 83,7 Terawattstunden. Die Neugenehmigungen und Installationen von Windenergieanlagen verzeichnen Rekordwerte.

Die Stimmung in der Windkraftbranche ist global gesehen weiterhin positiv, insbesondere für Onshore- und Offshore-Windkraft. Dennoch gibt es in Deutschland und Europa aktuell negative Entwicklungen, sowohl kurz- als auch langfristig. Allerdings liegt die Stimmung für keine Branche, keinen Zeitraum oder keine Region im negativen Bereich.


Offshore-Windkraft vor drastischer Veränderung – Details zur Zukunft enthüllt

An einer Umfrage zwischen Mitte September und Mitte Oktober beteiligten sich mehr als 500 Marktakteure. Es fällt auf, dass die Einsparpotenziale, insbesondere für Offshore-Windkraft, erstmals deutlich schlechter bewertet werden, möglicherweise aufgrund steigender Herstellungskosten und begrenzter technischer Weiterentwicklung. Die durchschnittliche installierte Turbinengröße an Land steigt weiter, während sie offshore sinkt.

Eine Videokonferenz in der kommenden Woche wird Einblick in die Zukunft der Offshore-Windkraft geben. Der Vorentwurf eines Flächenentwicklungsplans für Windparks in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee wird vorgestellt. Dieser Plan stößt auf kontroverse Meinungen, da er sowohl dringend benötigte Windkraftanlagen für die Klimaziele als auch Umweltauswirkungen auf die Meeresumwelt mit sich bringt.

Die neu vorgeschlagenen Flächen befinden sich in einer Entfernung von bis zu 190 Kilometern von der Küste entfernt. Der Flächenentwicklungsplan enthält auch konkrete Vorgaben für den Bau und Betrieb von Windparks sowie deren Netzanbindungen. Die endgültige Festlegung der neuen Flächen wird voraussichtlich 2024 erfolgen.

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