Windkraftanlagen liefern zu wenig Strom

Laut Thomas Willner, Professor an der Hamburger Universität für angewandte Wissenschaften, wird der Strombedarf in Deutschland alleine mit Wind, Sonne, Wasser und Biomasse nicht zu decken sein. Laut Willner importiert Deutschland fast 70 Prozent des Energiebedarfs in Form von fossilen Energieträgern.

Durch regelbare Kraftwerke, welche man mit Kernkraft, Kohle oder Gas betreibt, stehen nur noch 60 Gigawatt zur Verfügung. Davon will man allerdings 50 Gigawatt demnächst abschalten und endgültig stilllegen. Die Ökostromanlagen liefern zu wenig Strom um das zu kompensieren

Windkraftanlagen liefern zu wenig Strom. Der Ausbau neuer Offshore-Anlagen kommt nicht schnell genug voran. Effektivität sinkt durch Flaute.
Windkraftanlagen liefern zu wenig Strom. Der Ausbau neuer Offshore-Anlagen kommt nicht schnell genug voran. Effektivität sinkt durch Flaute.

Ausbau Offshore-Windkraftanlage zu gering

Offshore Windkraftanlagen sind in unseren Breiten die einzigen Ökostromanlagen die halbwegs zuverlässig Strom liefern können, wenn man ihn gerade braucht. Allerdings sind bis 2030 gerade mal 15 Megawatt neu aufgestellte Anlagen geplant und bis 2040 soll dann ein Ausbau auf 20 Megawatt erfolgen. Bei einer weitläufig und langanhaltenden Flaute, wie im ersten Quartal 2021, hilft auch ein massiver weiterer Ausbau solcher Anlagen nicht. 


Installationsleistung ist nicht Wirkleistung

Die Effektivität einer Anlage zur Stromerzeugung gibt man in Vollaststunden an. Dabei teilt man den gesamten in einem Jahr erzeugten Strom durch die Installationsleistung der entsprechenden Anlage. Erzeugt eine Solaranlage mit einer Installationsleistung von 6 KWp zum Beispiel im Jahr 5000 KWh Strom, so ergeben sich daraus mit 5000 / 6=833 Vollaststunden. Ein Jahr hat insgesamt 8760 Stunden. Damit würde dies Anlage über das Jahr gesehen gerade 9,5 Prozent ihrer Nennleistung erzeugen.

Effektivität von Windkraftanlagen

Die Vollaststunden einer Windkraftanlage beziffert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft auf 1920 Stunden. Damit liefert ein Windrad über das gesamte Jahr gesehen gerad mal knapp 22 Prozent seiner Nennleistung. Für Offshore-Windkraftanlagen gibt der Verband sogar 3520 Vollaststunden an, dies entspricht 37 Prozent der Nennleistung. Andere Quellen machen dies noch abhängig von der Entfernung eines Windrad zur Küste. So sollen weit vor der Küste stehende Anlagen sogar 4500 Vollaststunden bzw. über ein ganzes Jahr gesehen 51 Prozend der Nennleistung erreichen. Dies wäre eine Auslastung die nur 100 Stunden unter der Auslastung von Braunkohlekraftwerken und Biogasanlagen liegt. Allerdings erzeugen die Windkraftanlagen nur dann Strom wenn der Wind günstig bläst, unabhängig davon ob man den Strom gerade braucht oder nicht.

Atomkraftwerke laufen fast ganzjährig mit Nennleistung

Atomkraftwerke laufen allerdings 7510 Stunden bzw. 86 Prozent im Jahr mit Volllast und können rund um die Uhr Strom erzeugen. Gaskraftwerke hingegen erreichen systembedingt deutlich weniger Volllaststunden, denn diese sind nur als Spitzenkraftwerke zur kurzen Überbrückung bei Spitzenlast konzipiert. Gaskraftwerke können aber Strom bei Bedarf auf Abruf produzieren.


Photovoltaik liefert über das Jahr nur 10 Prozent der Nennleistung

Photovoltaik ist weitaus weniger ergiebig als Windkraft. Diese erreichen laut BDEW mit 980 Volllaststunden. Das ist gerade etwas mehr als 10 Prozent der Gesamtzeit, in der man Strom aus Sonnenenergie gewinnen kann.

Stromimport bleibt einzige Alternative

Als einzige Alternative bleibt dann nur dass Deutschland Strom von seinen Nachbarn importiert. Dies bedeutet allerdings auch, dass dies kein grüner Strom im Sinne der deutschen Definition sein kann. Denn der importierte Strom kommt dann in erster Linie aus Osteuropa und Frankreich. Die liefern aber hauptsächlich Atom- und Kohlestrom, also genau aus den Quellen, die wir aus ideologischen Gründen abschalten. Das einzige was sich dadurch für die Deutschen ändert ist der Preis den wir als Verbraucher dafür bezahlen müssen. Für die Umwelt bzw. den Klimaschutz ändert sich global dadurch rein gar nichts.

Stromversorgung massiv gefährdet – zu wenig Strom aus Ökostromanlagen

Alleine um die abgeschalteten 50 GW zu kompensieren müsste der geplante Ausbau an Offshore-Windkraftanlagen um den Faktor 2500 erhöht werden. Der zusätzliche Ausbau an Photovoltaik spielt aufgrund der geringen Effektivität und der Abhängigkeit von der Tageszeit eine untergeordnete Rolle. Sich alleine auf den Stromimport zu verlassen ist gefährlich, denn nicht nur Deutschland geht der Strom aus, sondern auch Großbritannien und andere Staaten haben das gleiche Problem. Auch Frankreich kann sich im Winter meist nicht selbst versorgen und ist ebenfalls auf Stromimporte angewiesen. Vertraglich abgesicherte Liefervereinbarungen sucht man vergebens. In unserem Artikel „Alle wollen den fehlenden Strom importieren“ haben wir bereits dazu berichtet.

Ein Blackout wird immer wahrscheinlicher. Bereiten sie sich rechtzeitig vor. Tipps dazu finden Sie in folgenden Ratgebern auf unserer Website:

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