Wenn Türen zur Falle werden – Teslas riskante Türgriff-Konstruktion

Mehrere schwere Unfälle mit Tesla Fahrzeugen haben gezeigt, dass das Türdesign im Ernstfall zur Falle wird. Nach Kollisionen mit anschließender Brandgefahr gelang es Helfern oft nicht, die Tesla Türen schnell zu öffnen. Elektrische Verriegelungen reagierten nicht mehr, die Notentriegelung blieb unauffindbar. Sekunden entschieden über Leben und Tod – und genau in diesen Momenten versagte die Technik, die in Crash-Tests Bestnoten erhielt (t-online: 10.09.25).


Komplexe Technik statt einfacher Lösungen

Tesla setzte von Beginn an auf futuristisches Design. Flache Karosserieflächen steigern die Aerodynamik, lassen jedoch kaum Raum für klassische Systeme. Beim Model S verschwanden Griffe vollständig, die Tesla Türen öffneten sich nur noch elektrisch. Spätere Modelle wie der Cybertruck verzichten sogar komplett auf außenliegende Griffe, stattdessen sollen Knöpfe genügen.

Teslas Türen können zur Falle werden – versteckte Notentriegelung, Brandgefahr und fragwürdige Crash-Tests sorgen für Kritik
Teslas Türen können zur Falle werden – versteckte Notentriegelung, Brandgefahr und fragwürdige Crash-Tests sorgen für Kritik

In Handbüchern erklärt der Hersteller, wo die Notentriegelung liegt. Doch in der Praxis greifen solche Hinweise zu spät. Besonders ältere Ausführungen von Model 3 und Model Y hatten hinten überhaupt keine mechanische Öffnung. Wer dort saß, war allein von der Stromversorgung abhängig – eine zusätzliche Falle.

Wiederkehrende Unfälle mit tödlichem Ausgang

Mehrfach kam es in den USA zu tödlichen Bränden, weil Tesla Türen nach einem Crash blockierten. Zeugen schlugen Scheiben ein, doch Rauch und Brandgefahr machten Rettungen oft unmöglich. Manche Betroffene konnten befreit werden, andere verloren ihr Leben.

Auch Deutschland erlebte solche Fälle. In Brandenburg verbrannten zwei Menschen in einem Model S, weil die Griffe nicht ausfuhren. In Schwerte prallte ein Fahrzeug gegen einen Baum, Flammen griffen über, und ein Helfer konnte trotz Feuerlöscher die Türen nicht öffnen. Der ADAC warnte eindringlich: elektrische Systeme ohne zugängliche Notentriegelung sind eine Falle für Passagiere und Retter.

Behörden reagieren nur zögerlich

Trotz zahlreicher Berichte bleiben klare Konsequenzen oft aus. In den USA liegen über 140 Beschwerden bei der NHTSA über blockierte Tesla Türen vor. Europa verschärfte immerhin Richtlinien für Rettungseinsätze, China prüft ein Verbot verdeckter Griffe. Deutschland diskutiert nach tödlichen Bränden über strengere Vorgaben.

Kritiker bemängeln, dass Crash-Tests nur die Überlebensfähigkeit beim Aufprall prüfen. Ob Passagiere das Auto nach einem Feuer oder Stromausfall verlassen können, bleibt unberücksichtigt. Genau dieser Aspekt entscheidet jedoch, ob Insassen einer Falle entkommen können.


Wenn Sekunden über Leben entscheiden

Besonders Kinder oder ältere Menschen sind bei einem Stromausfall gefährdet. Fällt die 12-Volt-Batterie aus, öffnen sich Tesla Türen nicht mehr. Ohne sofort auffindbare Notentriegelung droht Lebensgefahr. Ein dokumentierter Fall zeigte, dass ein Kleinkind fast zwei Stunden eingeschlossen blieb, bis Polizei und Eltern die richtige Stelle fanden.

Diese Szenarien verdeutlichen, dass nicht nur Brandgefahr, sondern auch die Bedienlogik selbst zur Falle werden kann.

Vom Vorzeigeauto zum Streitfall

Tesla verweist darauf, dass alle Modelle die geltenden Normen erfüllen. Doch die Vielzahl von Beschwerden zeigt, dass Probleme mit Tesla Türen kein Einzelfall sind. Auch andere Hersteller, die versenkbare Systeme einführten, stoßen auf wachsende Kritik. Marktanalysen zeigen, dass Türmechanismen zu den auffälligsten Schwachstellen moderner Elektroautos zählen.

Die Diskussion um Brandgefahr, Notentriegelung und Crash-Test-Ergebnisse verdeutlicht ein Dilemma: Innovation trifft auf Sicherheit. Schlankes Design soll Effizienz betonen, doch im Ernstfall zählt nur eines – dass Türen nicht zur Falle für die Insassen werden.

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