Wälzlagerhersteller SKF kündigt Stellenabbau an – 500 Arbeitsplätze in Gefahr

Die Industrielandschaft in Schweinfurt erfährt einen weiteren Einschnitt, denn nach Bosch Rexroth kündigt auch SKF, ein Hersteller von Wälzlagern, an, seine Mitarbeiterzahl zu verringern, und zwar ohne betriebsbedingte Kündigungen. Norbert Völkl, der Betriebsratsvorsitzende von SKF in Schweinfurt, prognostiziert einen Rückgang der Belegschaft um etwa 1.000 Personen bis Ende 2025. Aktuell beschäftigt SKF etwa 3.500 Personen, was einem Rückgang von 500 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bis Ende 2025 soll die Zahl auf rund 3.000 Mitarbeiter sinken. (br: 22.03.24).


Jobabbau und Energiedilemma: Wie SKF und die Industrie auf Krisen reagieren

Verschiedene Faktoren tragen zur Notwendigkeit der Personalreduktion bei. Ein wichtiger Punkt ist die schwache Performance der Windkraftsparte. Zudem führt SKF das „Region for Region“-Programm ein, welches die Produktion für bestimmte Märkte regionalisiert. Produkte für asiatische Kunden werden fortan ausschließlich in Asien hergestellt, für nord- und südamerikanische Kunden in den entsprechenden Regionen und für Kunden in Europa, dem Mittleren Osten oder Afrika hauptsächlich in Deutschland.

SKF Schweinfurt kündigt Stellenabbau an. Zahl der Mitarbeiter soll bis zum Jahresende 2025 von 3500 auf 3000 sinken.
SKF Schweinfurt kündigt Stellenabbau an. Zahl der Mitarbeiter soll bis zum Jahresende 2025 von 3500 auf 3000 sinken.
Bild: Avda, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Norbert Völkl betont zusätzlich die Belastung deutscher Unternehmen durch hohe Energiekosten, die die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen, und fordert politische Maßnahmen, wie Steuerentlastungen, ähnlich denen in Polen oder den USA, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.


Weitere Industrieunternehmen in der Region unter Druck

Nicht nur SKF sieht sich mit der Notwendigkeit des Stellenabbaus konfrontiert, sondern auch Bosch Rexroth plant, bis Ende 2028 bis zu 240 Stellen in Schweinfurt und Volkach zu reduzieren. Ebenso plant ZF, ein weiterer großer Arbeitgeber in der Region, bis 2030 etwa 2.000 Stellen abzubauen. Darüber hinaus plant auch der französische Automobilzulieferer Valeo, an seinem Standort Ebern 280 Stellen zu streichen und die Elektromotorenproduktion in Bad Neustadt bis Juli 2024 komplett zu schließen und nach Polen zu verlegen.

Regionale Abgeordnete zeigen sich besorgt über die Entwicklung und kritisieren die derzeitige Politik. Sie betonen, dass die Verlagerung der Produktion ins Ausland Deutschland als Produktionsstandort unattraktiver macht. In einer Pressemitteilung fordern sie die Ampel-Regierung auf, Deutschland für die Industrie wieder attraktiver zu gestalten.

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