Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken ermöglicht eine saubere Energiewende

Eine neue IAEA-Datenanimation (IAEA = International Atomic Energy Agency) zeigt, dass die Verlängerung der Laufzeit bestehender Kernkraftwerke die Verfügbarkeit zuverlässiger kohlenstoffarmer Energie deutlich erhöht. Damit trägt die Verlängerung der Laufzeit dazu bei, die Klimaziele und den Übergang zu sauberer Energie bis 2050 zu erreichen.

Mehr als zwei Drittel der 442 in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke sind über 30 Jahre alt. Damit nähern sie sich dem Ende ihrer ursprünglich vorgesehenen Betriebsdauer von rund 40 Jahren. Viele haben dieses Alter auch bereits erreicht. Kernkraftwerke haben zwar keine vorgegebene Lebensdauer, die einzelnen Komponenten der Kraftwerke jedoch schon. Doch die Komponenten mit einer begrenzten Lebensdauer kann man durch Neuteile ersetzt. Damit verlängert man die Laufzeit des gesamten Kraftwerks ohne Beeinträchtigung der Funktion und Sicherheit.

Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken ermöglicht eine saubere Energiewende
Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken ermöglicht eine saubere Energiewende

Atomkraft kann noch lange CO2-armen Strom produzieren

Viele Betreiber von älteren Kernkraftwerken haben bereits einen Antrag auf Verlängerung der Laufzeit bei der entsprechenden Behörde eingereicht. Zudem werden Sanierungsarbeiten durchgeführt um die Sicherheitsstandards der Behörden zu gewährleisten.


Die Daten aus dem kürzlich veröffentlichten IAEA-Bericht „Climate Change and Nuclear Power 2020“ zeigen, wie eine Verlängerung der Lebensdauer aller Kernkraftwerke um 10 Jahre einen Multiplikationseffekt auslösen. Damit könnte man 26 000 TWh an beinahe CO2-freiem Strom produzieren. Das entspricht der hälfte des gesamten produzierten Stroms in den letzten 40 Jahren.

Ein Gutachten im Auftrag der EU hat gezeigt, dass Atomenergie nachhaltig ist. (EU-Berater bestätigen – Atomkraft ist nachhaltig)

Angesichts des Zeitrahmens und der Investitionen, die für diesen Übergang erforderlich sind, kann es sich die Welt nicht leisten, auf bestehende kohlenstoffarme Kernenergie zu verzichten, die noch Jahrzehnte sicher und wettbewerbsfähig betrieben werden kann.

Mikhail Chudakov, IAEA Deputy Director General and Head of the Department of Nuclear Energy

„Da viele aktuelle Reaktoren ihre Stilllegungsfristen erreichen und so wenige neue Kraftwerksprojekte im Gange sind, müssen wir die Lebensdauer bestehender Anlagen verlängern, um einen starken Rückgang der weltweiten Nuklearkapazität bis 2030, insbesondere in Europa und Nordamerika, zu verhindern“, sagte Aliki van Heek, ein IAEA Energieexperte, der das Team leitet, das den Bericht erstellt hat. „Ohne diese Erweiterungen könnte dies erhebliche Folgen in Bezug auf Kohlendioxid (CO2)-Emissionen, Luftverschmutzung und Stromversorgungssicherheit haben.“

Vielen Kernkraftwerken wurde bereits die Verlängerung genehmigt

Rund 100 Kernkraftwerke haben nach der Sanierung bereits Laufzeitverlängerungslizenzen für unterschiedliche Zeiträume erhalten. Atomkraft macht etwa 10 Prozent der weltweiten Stromproduktion und fast ein Drittel des gesamten CO2-armen Stroms aus.


Die Schätzungen in den Daten berücksichtigen nur bestehende Reaktoren und berücksichtigen nicht, dass in Zukunft neue Reaktoren gebaut werden. Derzeit befinden sich 53 Kernreaktoren in 19 Ländern im Bau mit einer künftig installierten Leistung von rund 56000 MW. Darüber hinaus planen mehrere Betreiberländer, ihre Atomkraftflotte zu erweitern, und rund 30 Länder erwägen, ihren Energiemix um Kernkraft zu erweitern.

Stromgestehungskosten der Atomkraft etwa gleich wie bei modernen erneuerbaren Energien

Die Stromgestehungskosten liegen im Allgemeinen im Bereich von 30 bis 40 US-Dollar pro MWh wenn man die Sanierungskosten berücksichtigt und die Laufzeit um 20 Jahre verlängert. Dies ist vergleichbar mit den Stromgestehungskosten neuer Wind- und Solaranlagen unter optimalen Bedingungen und ist daher eine der kostengünstigsten Möglichkeiten, kohlenstoffarmen Strom zu erzeugen. Stromgestehungskosten werden zur Messung der Stromerzeugungskosten, im Zusammenhang mit dem langfristigen Betrieb eines Kernkraftwerks, verwendet.

„Die Eindämmung des Klimawandels ist dringend. Aber die Herausforderung der Umstellung auf ein im Wesentlichen dekarbonisiertes globales Energiesystem ist überwältigend“, sagte Mikhail Chudakov, stellvertretender Generaldirektor der IAEA und Leiter der Abteilung für Kernenergie. „Angesichts des Zeitrahmens und der Investitionen, die für diesen Übergang erforderlich sind, kann es sich die Welt nicht leisten, auf bestehende kohlenstoffarme Kernenergie zu verzichten, die noch Jahrzehnte sicher und wettbewerbsfähig betrieben werden kann.“

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