Die schwache Nachfrage nach Wärmepumpen hat den renommierten deutschen Hersteller Vaillant dazu veranlasst, Kurzarbeit einzuführen. Diese alarmierenden Nachrichten kommen aus der Heizungsbranche, und die Rheinische Post berichtet unter Berufung auf Jens Wichtermann, den Leiter der Unternehmenskommunikation von Vaillant, dass in einigen Werksbereichen teilweise Kurzarbeit eingeführt wurde (FR: 05.10.23).
Warum die Nachfrage nach Heizungen sinkt: Ursachen und Unsicherheiten im Mark
Die Hauptursache für diesen drastischen Schritt liegt in der geringeren Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf die Unsicherheit zurückzuführen, die sich aus der möglichen Knappheit von russischem Gas und einem kalten Winter ergibt. Diese Unsicherheit hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach Heizungstechnik in vielen internationalen Märkten stark geschwankt ist.
Die Unsicherheit über die Zukunft des Heizungsmarktes in Deutschland hat sich besonders seit dem Ausbruch des Streits um das sogenannte Heizungsgesetz (Gebäudeenergiegesetz, GEG) verstärkt. Die Auftragszahlen für alle Arten von Heizungen, insbesondere für Wärmepumpen, sind seitdem rückläufig.
Herausforderungen für die gesamte Branche
Die Herausforderungen für Vaillant sind jedoch keine Einzelfälle. Die Nachfrage nach Heizungen ist deutschlandweit gesunken, insbesondere seit dem Streit um das GEG. Im ersten Halbjahr wurden nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zwar insgesamt 667.500 Heizungen verkauft, aber über die Hälfte davon waren Gasheizungen (385.000). Nur 196.500 waren Wärmepumpen, und die meisten davon waren übrig geblieben aus dem Vorjahr, bevor das GEG in Kraft trat. Die Unsicherheit über die zukünftige Förderung von neuen Heizungen ab 2024 hält viele Hausbesitzer davon ab, zu investieren. Die Branche ist seit Jahresbeginn von der Verunsicherung der Verbraucher betroffen.
Vaillant ist jedoch zuversichtlich, dass es in Zukunft wieder zu einem starken Wachstum kommen wird. Das Unternehmen betont, dass die Wärmepumpe weiterhin die Schlüsseltechnologie für einen klimaneutralen Gebäudesektor in Europa bleibt. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, jährlich 500.000 Wärmepumpen in deutschen Haushalten zu installieren.
Herausforderungen auf EU-Ebene: F-Gas-Verbot in Wärmepumpen
In der EU gibt es Herausforderungen. Ab 2027 werden F-Gase, synthetische Kältemittel in Wärmepumpen, schrittweise verboten. Bis 2035 sollen sie komplett verschwinden. Das hat Auswirkungen auf die Heizungsbranche. Sie muss alternative Technologien entwickeln und einsetzen, um umweltfreundlichere Heizungssysteme zu schaffen. Die Heizungsbranche steht vor komplexen und wandelnden Marktbedingungen. Unternehmen wie Vaillant müssen flexibel auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren und ihre Strategien anpassen.
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