Mit dem Verkauf von 180 Millionen Barrel aus der Ölreserve will die amerikanische Regierung erreichen, dass die Kraftstoffpreise fallen. Durch den Krieg in der Ukraine sind diese stark gestiegen. Die US-Regierung will Rohöl verkaufen, um die Preise wieder zu drücken. Das Weiße Haus erklärte, es sollen für die kommenden Monate jeden Tag ungefähr eine Million Barrel Rohöl freigegeben werden.
USA gibt historisch größten Teil der Ölreserve frei
Umgerechnet wären das etwa 29 Milliarden Liter. Damit sei es die größte Freigabe von Öl in der gesamten Geschichte. Schon nach der angekündigten Freigabe fielen die Ölpreise stark. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete nach letzten Angaben etwa 5,24 Dollar weniger, als an dem Tag davor.
Zudem kündigte die US-Regierung neue Maßnahmen an, um die Ölproduktion noch mehr zu fördern. Das Weiße Haus erklärte, dass diese Freigabe eine historische Angebotsmenge liefern und noch lange als Brücke dienen wird. Diese Freigabe der Ölreserve sei zudem mit den internationalen Partnern abgesprochen. Es wird mit einer Erhöhung der heimischen Produktion und mit rund eine Million Barrel pro Tag bis zum Jahresende gerechnet. Angesichts der Inflationsrate in den USA und den extrem hoch gestiegenen Benzinpreisen steht Biden stark unter Druck. Zudem sind in rund sieben Monaten noch die wichtigen Kongresswahlen.
Hilfe für die Familien
Die USA machen für die hohen Benzinpreise den russischen Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich. Vom Jahresbeginn an sei der Preis für eine Gallone um rund einen Dollar gestiegen. Biden wolle alles tun, um die Familien in Amerika, die nun wesentlich mehr zahlen müssen, zu schützen. Zudem sagte Biden, dass es keine genaue Antwort auf die Frage geben würde, wie viel die Preise für Benzin fallen könnten. Er geht aber davon aus, dass die Preise in den nächsten Wochen fallen werden. Der Präsident schätzt die Reduzierung auf ungefähr um die 10 bis 35 Cent pro Gallone. Bei der erwähnten Erdölreserve handelt es sich um einen Zugang zu Erdöl, der in Notfallkatastrophen eine Sicherheit gewähren soll. Für die Verwaltung der Ölreserve ist in den USA das Energieministerium zuständig, welches über Reserven von bis zu 727 Millionen Barrel verfügt. In Absprache mit der Internationalen Energieagentur will das Ministerium rund 30 Millionen Barrel freigegeben.
Boykott von russischem Erdöl lässt Preise steigen
Die USA haben den Import von russischem Öl, aufgrund des Krieges in der Ukraine verboten. Somit verknappte sich das Angebot und die Preise sind deshalb stark gestiegen. Schon im November hatte die Regierung die Freigabe von 50 Millionen Barrel angekündigt. Grund war vor allem die hohe Inflationsrate und die hohe Nachfrage bei kaum steigenden Angebot. An niedrigen Ölpreisen haben vor allem die USA, die EU-Saaten und China Interesse. Russland und Saudi-Arabien hingegen haben ein Interesse, die Preise hoch zuhalten. Deshalb will die OPEC, laut einem Sprecher, die Förderung nur moderat erhöhen. Die 20 Staaten des Öl-Kartells wollen die Produktion im Mai täglich um nur um 432.000 Barrel steigern. So kann am Preisniveau der vergangenen Monate festgehalten werden. Die Steigerung soll keine Auswirkungen auf den Preis von Benzin und Heizöl haben.
Zudem kündigte das Weiße Haus an, dass die USA beschleunigt daran arbeitet, sich unabhängig von ausländischen Energiequellen zu machen. Biden möchte die Produktion der Rohstoffe im eigenen Land beschleunigen und priorisieren.