In den USA werden immer mehr Wind- und Solarparks abgelehnt. Die Ablehnung großer Solarparks übersteigen jetzt sogar die Ablehnungen von Windparks.
Kalifornien lehnt immer mehr Windparks ab
Im März lehnte das Bureau of Land Management einen Antrag für ein 144-Megawatt-Windprojekt ab. Der Windpark war in Kalifornien, nordwestlich von Sacramento, geplant. Die Ablehnung ist nur die jüngste in einer langen Reihe von Ablehnungen von Big Wind in Kalifornien. Dazu gehört auch die einstimmige Ablehnung eines Windparks mit 216-Megawatt Leistung durch die Planungskommission von Shasta County. Dort sollte 71 Windräder mit einer Höhe von mehr als 200 Metern in der Nähe der Stadt Burney erreichtet werden.
Besonders bemerkenswert ist, dass diese Ablehnungen in Kalifornien stattfinden. Kalifornien hat in den USA die aggressivsten Dekarbonisierungsrichtlinien. Diese fordern 100 % kohlenstofffreiem Strom und eine vollständige CO₂-Neutralität der gesamten Wirtschaft bis zum Jahr 2045. Aber auch in anderen Bundesstaaten kommt es immer mehr zur Ablehnung solcher Projekte. In Ohio lehnte das Power Siting Board zwei separate Anträge zum Bau einer 200-Megawatt-Windkraftanlage,sowohl in Seneca als auch Sandusky ab.
USA mehr Solarparks abgelehnt als Windparks
Während Windprojekte in der Bevölkerung schon länger auf hohen Widerstand treffen, steigt jetzt auch die Zahl der Ablehnungen für große Solarparks. NBC News zählte 57 Städte und Landkreise im ganzen Land, in denen Einwohner laut lokalen Nachrichtenberichten seit Anfang 2021 gegen die Errichtung von Windparks wehren. Davon haben die Kommunen mindestens 40 dieser Solarparks abgelehnt. Dabei haben Kommunalverwaltungen in Staaten wie Kalifornien, Indiana, Maine, New York und Virginia ein Verbot für große Solarparks verhängt.
Erneuerbare Energien kollidieren mit Tier- und Landschaftsschutz
In den USA wurden seit 2021 mindestens 31 Wind- und 40 Solarpark-Projekte abgelehnt. Begründet werden die Ablehnungen meist damit, dass diese Projekte mit dem geltenden Tier- und Landschaftsschutz kollidieren. Damit stellt die USA den Tier- und Landschaftsschutz über den Ausbau mit erneuerbaren Energien.
Deutschland gibt erneuerbaren Energien Vorrang vor Tier- und Landschaftsschutz
Daran könnte sich Deutschland ein Beispiel nehmen. Die Ampelregierung geht aber mit dem erlassenen Osterpaket genau den umgekehrten Weg. Im Osterpaket hat der Wirtschaftsminister festgeschrieben, dass die erneuerbaren Energien von nationalem Interesse seien und damit vorrangig zu behandeln sind. Zu Nachteil von Tier- und Landschaftsschutz. Mit der zusätzlichen Festlegung, dass erneuerbare Energien von nationalen Interesse sind, werden mit dem Osterpaket auch die Möglichkeiten eines Einspruchs und die Klagemöglichkeiten von Anwohnern reduziert.