Das Transportschiff „Felicitiy Ace“ hat 166 Kilometer südwestlich der Azoren im Atlantik Feuer gefangen. Der 17 Jahre alte Autotransporter hat 3.965 Fahrzeugen der Volkswagen AG an Bord. Darunter befinden sich auch 187 Fahrzeuge der Nobelmarke Bentley und 1100 Porsche. Viele der Fahrzeuge sind auch reine Elektroautos, oder Hybride.
Besatzung mit Hubschraubern gerettet
Die 22-köpfige Besatzung wurde mit Hubschraubern auf Handelsschiffe, welche sich in der Nähe befanden, evakuiert. Die portugiesische Marine teilte mit, dass es dabei keine Verletzten gab. Das Schiff treib jetzt brennend und führerlos auf dem Atlantik. Dabei wird es von einem Patrouillenschiff der portugiesischen Marine beobachtet.
Das 200 m lange und über 30 Meter breite Schiff transportiert Autos vom Hafen Emden nach Davisville in den USA. Der Kapitän setzte am Abend des 16. Februar aufgrund des Brandes einen Notruf ab.
Lithium-Ionen-Batterien brennen
Laut einer Aussage des Hafenkapitäns von Horta, João Mendes Cabeças hätten an Bord Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen Feuer gefangen und der Brand hat sich über die gesamte Länge des Schiffs ausgebreitet. »Das Schiff brennt von einem Ende zum anderen«, sagte er. Mittlerweile seien Spezialisten einer niederländischen Bergungsfirma in der Nähe, die versuchen sollen, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, um das Schiff zum Abschleppen vorbereiten zu können. Entsprechende Schlepper sollen das Schiff dann in den Hafen von Horta zu bringen.
Laut Zivilschutzverband Vost Acores gibt es allerdings bislang keine sichtbaren Verschmutzungen im Wasser. Mittlerweile informieren amerikanische Händler ihre Kunden, dass sich ihre bestellten Autos auf der „Felicity Ace“ befindet.
Brandursache unklar
Noch ist unklar, ob es möglich ist, noch einige der Fahrzeuge zu retten. Der Schaden könnte ohne die Bergungskosten gut 250 Millionen Euro betragen. Ein VW-Sprecher wollte keine Zahlen dazu nennen. Experten gehen aber davon aus, dass der VW-Konzern den Transport versichert hat. Dabei wird eine zentrale Frage sein, wodurch der Brand ausgelöst wurde. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass die Lithium-Ionen-Batterie eines der Fahrzeuge die Ursache war, könnte die Versicherung unter Umständen nicht greifen.
Immer wieder brennende Elektroautos
Bei Elektroautos kommt es immer wieder zu Bränden. Meist brennen die Lithium-Ionen-Batterien, die schwer zu löschen sind. In Deutschland sind bereits mehrere Busdepots mit Elektrobussen abgebrannt. Es gibt zwar Statistiken mit der Auflistung von Fahrzeugbränden, die zwischen PKW. LKW und Zweirädern unterscheiden. Elektroautos sind darin aber nicht separat ausgewiesen.