Textilkonzern Groz-Beckert schickt 2.200 Mitarbeiter in Baden-Württemberg in Kurzarbeit

Tausende Mitarbeiter des Textilkonzerns Groz-Beckert in Baden-Württemberg werden bald in Kurzarbeit sein. Der Grund dafür sind die steigende Inflation und das instabile geopolitische Umfeld (gmuender-tagespost: 21.12.23).


Inflation trifft Baden-Württembergs Unternehmen: Groz-Beckert schickt 2200 Mitarbeiter in Kurzarbeit

In diesem Jahr sind viele große Unternehmen in Baden-Württemberg von Inflation und hohen Kosten betroffen. Einige von ihnen haben Stellen gekürzt oder Arbeit ins Ausland verlagert. Doch Groz-Beckert hat eine andere Lösung gewählt: Sie reduzieren die Arbeitszeit, um Kosten einzusparen. Im November schickte auch Gerätehersteller Stihl vorübergehend Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Inflation trifft Baden-Württembergs Unternehmen: Textilkonzern Groz-Beckert schickt 2200 Mitarbeiter ab Januar in Kurzarbeit
Inflation trifft Baden-Württembergs Unternehmen: Textilkonzern Groz-Beckert schickt 2200 Mitarbeiter ab Januar in Kurzarbeit
Bild: Groz-Beckert KG, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Groz-Beckert hat seinen Sitz in Albstadt auf der Schwäbischen Alb. Laut einer Mitteilung will das Unternehmen am 1. Januar 2024 etwa 2.200 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Das Unternehmen wurde bereits 1852 gegründet und beschäftigt weltweit fast 9.600 Menschen. Es leidet unter dem rückläufigen Konsumverhalten, das sowohl die Textil- als auch die Baubranche beeinflusst. Ein anderes Unternehmen in der Nähe von Baden-Württemberg musste bereits 200 Stellen streichen.


Größter Arbeitgeber im Zollernalbkreis kündigt Kurzarbeit an

Die Groz-Beckert-Gruppe wurde ursprünglich 1852 als Spiel- und Galanteriewarenladen im Stadtteil Ebingen von Albstadt gegründet. Heute ist sie der größte Arbeitgeber im Zollernalbkreis. Die Ankündigung der Kurzarbeit ab dem 1. Januar dürfte für die Belegschaft am Stammsitz eine schlechte Nachricht sein, insbesondere während der Weihnachtszeit. Das Unternehmen gibt an, dass die hohe Inflation den privaten Konsum beeinträchtigt hat und das geopolitische Umfeld die Investitionsbereitschaft der Unternehmen beeinflusst.

Die Umsätze von Groz-Beckert sind ebenfalls gesunken, daher wird die Arbeitszeitreduzierung eingeführt, um die Kosten an die Marktlage anzupassen. Ab dem 1. Januar 2024 wird die Arbeitszeit der 2.200 Mitarbeiter in Albstadt um 20 Prozent reduziert. Das Unternehmen plant, diese Maßnahme bis April des kommenden Jahres aufrechtzuerhalten, abhängig von der Marktlage. Im Zollernalbkreis gibt es noch ein weiteres bekanntes Textilunternehmen, Trigema, das nach Angaben des Betriebsratschefs jedoch nie Kurzarbeit eingeführt hat.

Im Gegensatz zu Groz-Beckert scheint Trigema, mit Sitz in Burladingen, die aktuellen Probleme weniger stark zu spüren, da es ausschließlich regional produziert. Groz-Beckert hingegen ist in mehr als 150 Ländern mit Produktionsgesellschaften und Tochterunternehmen aktiv und daher von verschiedenen wirtschaftlichen Situationen abhängig. Berichten zufolge wird Groz-Beckert aufgrund der ausstehenden Markterholung in China und der Auswirkungen des Erdbebens in der Türkei die positive Entwicklung von 2023 wahrscheinlich nicht fortsetzen können.

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