Tausende alter Solarmodule landen weltweit auf Deponien

In den kommenden Jahren laufen für tausende Solaranlagen die staatlich garantierten Einspeisevergütungen aus. Viele Solarmodule werden dann zurückgebaut und verschrottet. Doch es gibt dazu kaum eine Recycling-Infrastruktur. Bei stetig wachsendem Solarausbau kann das bald zu einem riesigen Problem werden.


Anzahl ausgedienter Solarmodule nimmt in den kommenden Jahren massiv zu

Der Wissenschaftler Dr. Andreas Schmitz macht in seinem neuesten Video bei YouTube auf das Problem der fehlenden Recycling-Infrastruktur für Solarmodule aufmerksam. In den kommenden Jahren wird weltweit die Menge der ausgedienten Module geradezu exponentiell zunehmen.

Anzahl ausgedienter Solarmodule nimmt in den kommenden Jahren massiv zu. Solarmodule landen größtenteils auf Deponien
Anzahl ausgedienter Solarmodule nimmt in den kommenden Jahren massiv zu. Solarmodule landen größtenteils auf Deponien

Schmitz bezieht sich dabei auf verschiedene Studien, wie die Untersuchung von Rystad Energy, einem internationalen Beratungsunternehmen für die Energiebranche. Diese geht davon aus, dass der Ausbau mit Solaranlagen in den kommenden Jahren sehr stark steigen wird. Dabei würde der Wert von recycelbaren Rohstoffen bei Solarmodulen von heute bei etwa 170 Millionen US-Dollar auf bis zu 2,7 Milliarden Dollar im Jahr 2030 steigen. Bis zum Jahr 2050 schätzen die Experten sogar einen Rohstoffwert von 80 Milliarden Dollar, der jährlich durch Recycling von Solarmodulen gewonnen werden könnte.


Weltweit gibt es keine Recycling-Infrastruktur für alte PV-Module

In Deutschland sei das Recycling alter Anlagen weniger problematisch. Aber weltweit gebe es schon extreme Defizite. Obwohl China etwa drei Viertel aller Solarmodule der Welt produziert, existiert dort gerade eine einzige Recycling-Anlage. Diese Anlage kann theoretisch PV-Module mit einer Gesamtleistung von 10 Megawatt recyceln. China produzierte im Jahr 2021 Solarmodule mit einer Leistung von insgesamt 53.000 Megawatt. Die chinesische Regierung hat aber Pläne zur Förderung und Entwicklung des Recyclings von Solar- und Windkraftanlagen erarbeitet, denn das Land erwartet bis zum Jahr 2035 mehr als eine Million Tonnen PV-Müll. Allerdings würde China nach Ansicht von Schmitz dem Umweltschutz nicht ausreichend Beachtung schenken.

Solarmodule landen größtenteils auf Deponien

Weltweit landen die meisten Solarmodule auf Deponien. Das liegt zu einem an der global fehlenden Infrastruktur, zum anderen auch an den Kosten für das Recycling. Mittlerweile sei aber die Technologie so weit entwickelt, dass man auch wertvolle Rohstoffe wie Silber aus den Modulen zurückgewinnen könne.

Solange die Methoden aber nicht wirtschaftlich sind, werden die Solarmodule wie auch die ausgemusterten Windkraftanlagen weltweit auf Deponien landen.

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