Die Oberpfälzer Hersteller für Computertastaturen, Cherry, richtet ihren Blick nach vorn, mit dem Ziel, das Jahr 2024 zu einem Wendepunkt zu machen. In einem strategischen Schritt zur Kostenreduktion hat der Tastaturen-Hersteller angekündigt, sowohl Arbeitsplätze abzubauen, als auch Teile der Produktion nach China zu verlagern. Mit rund 400 Beschäftigten, davon 230 in Auerbach und etwa 100 in China, erlebt Cherry eine signifikante Umstrukturierung. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, um die finanzielle Situation des Unternehmens zu stabilisieren und auf eine positive Zukunft auszurichten (heise: 02.04.24).
Tiefgreifender globale Neuausrichtung bei Cherry – Stellenabbau und Produktionsverlagerung nach China
Cherry plant insgesamt 105 Stellen zu streichen. Der Hauptanteil dieser Kürzungen findet am Hauptsitz in Auerbach statt. Der Abbau betrifft Stellen auf allen Ebenen weltweit. Dazu zählen Geschäftsführung, Management und auch administrative sowie operative Positionen. Die Kürzungen verteilen sich über mehrere Länder.
Darunter sind sowohl Deutschland, Frankreich und Schweden, als auch China und die USA.„Damit ist der Umbau unserer weltweiten Personalstruktur abgeschlossen und erfordert keine weiteren Einschnitte“, verlautete aus der Unternehmensleitung. Dieser Schritt wird als notwendig erachtet, um Cherry auf einen nachhaltigen Pfad zurückzuführen. Für das Geschäftsjahr 2024 plant das Unternehmen, seinen konsolidierten Konzernumsatz auf 140 bis 150 Millionen Euro zu steigern und eine Verbesserung des operativen Ergebnisses zu erzielen.
Produktionsverlagerung als strategische Entscheidung
Ein wesentlicher Aspekt der Restrukturierung ist die Verlagerung eines Teils der Schalterproduktion nach China. Der Standort Zhuhai spezialisiert sich auf Entwicklung und Produktion. Im Fokus steht Hardware für Büro- und Spiele. Diese Produkte zielen auf den internationalen Markt ab. Gleichzeitig richten sie sich speziell an China und weitere asiatische Länder. Darüber hinaus ermöglicht diese Verlagerung erhebliche Einsparungen in der Logistik. Am Stammsitz in Auerbach liegt der Fokus auf der Fertigung der MX2-Schalter und der Ultra-Low-Profile-Schalter für Tastaturen und Laptops, bekannt für ihre schnelle und präzise Signalübertragung.
Nach dem Börsengang im Jahr 2021, mit einem Ausgabepreis von 32 Euro pro Aktie, musste Cherry einen kontinuierlichen Rückgang des Aktienkurses hinnehmen, der aktuell bei etwa 1,6 Euro liegt. Trotz dieser Herausforderungen blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Mit Argand Partners als größtem Anteilseigner setzt Cherry auf das Jahr 2024 als Schlüsseljahr für eine umfassende Revitalisierung.
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