Stromsparbox – wie ahnungslose Verbraucher systematisch abgezockt werden

Verbraucher in Deutschland suchen nach Wegen, ihre Stromkosten zu senken. Genau hier setzt die Masche mit der Stromsparbox an. Die Geräte tauchen in zahlreichen Online-Shops auf und wirken auf den ersten Blick seriös. Doch Fachleute warnen eindringlich: Hinter dem Versprechen steckt oft nichts außer Betrug (giga: 07.06.25).


Stromsparbox – Wirkungslos und riskant

Diese kleinen Boxen sehen unscheinbar aus, ähneln einem Ladegerät und lassen sich direkt in die Steckdose stecken. Laut Werbung reduzieren sie die sogenannte Blindleistung, stabilisieren den Stromfluss und senken so die Stromrechnung angeblich um bis zu 90 Prozent. Ein physikalischer Unsinn, wie Fachleute betonen – denn Blindleistung betrifft private Haushalte gar nicht. Sie erscheint auf keiner Rechnung und beeinflusst die Stromkosten nicht.

Stromsparboxen versprechen massive Einsparungen, sind aber völlig wirkungslos. Experten sprechen von Täuschung mit System
Stromsparboxen versprechen massive Einsparungen, sind aber völlig wirkungslos. Experten sprechen von Täuschung mit System

Zudem fehlt den meisten Geräten jede technische Substanz. Die Bundesnetzagentur kritisiert mangelhafte Verarbeitung, fehlerhafte Lötverbindungen und fehlende Schutzmechanismen. Die Stromsparbox funktioniert nicht nur nicht – sie stellt auch ein Sicherheitsrisiko dar.

Verbraucherschützer warnen vor der Stromsparbox

Einige Modelle enthalten eine LED, die dauerhaft leuchtet. Der Stromverbrauch dieser Anzeige liegt zwar niedrig, übersteigt aber den angeblichen Spareffekt der gesamten Box. Dadurch erhöht sich der Gesamtverbrauch, wenn auch nur geringfügig – ein klares Indiz für die Nutzlosigkeit des Produkts.

Verbraucherschützer berichten von gezielten Täuschungsversuchen. In vielen Fällen stammt die Werbung von anonymen Anbietern aus dem Ausland. Bewertungsportale und angebliche Prüfzertifikate werden manipuliert oder frei erfunden. Der Preis für eine solche Box liegt meist zwischen 20 und 80 Euro – viel Geld für ein Produkt ohne tatsächlichen Nutzen.

Täuschung mit System: So funktioniert der Betrug

Händler setzen auf technische Fachbegriffe, die kaum jemand hinterfragt. Begriffe wie „Leistungsfaktor“ oder „Netzstabilisierung“ klingen überzeugend, dienen aber lediglich der Verkaufsmasche. Dazu kommen angebliche Erfahrungsberichte, die sich bei näherer Prüfung als Fälschungen entpuppen.

Auch bekannte Plattformen listen diese Produkte weiterhin, obwohl bereits Warnungen der Bundesnetzagentur kursieren. Die Kontrolle ist schwer, denn viele Verkäufer wechseln ständig ihren Namen oder Standort. Ein Rückgaberecht existiert oft nur auf dem Papier.


Klare Empfehlung: Hände weg von der Stromsparbox

„Die Geräte sind völlig wirkungslos“, heißt es aus Fachkreisen. In manchen Fällen besteht sogar akute Brandgefahr. Der Rat ist eindeutig: Verbraucher sollten Abstand nehmen und bereits gekaufte Produkte im Zweifel prüfen lassen. Seriöse Energiesparmaßnahmen sehen anders aus.

Strom lässt sich nur durch verändertes Verhalten, moderne Technik und gezielten Tarifwechsel einsparen. Wer sich auf die Illusion verlässt, mit einer einfachen Stromsparbox den Verbrauch zu senken, fällt auf ein billiges Märchen herein – und zahlt doppelt.

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