Die Stromproduktion in Deutschland hat 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 % abgenommen. Gleichzeitig nahm der Netto-Import stark zu. Laut Statistischem Bundesamt liegen die Ursachen vor allem in einem geringeren Strombedarf durch sinkende Industrieproduktion sowie einem verstärkten Stromimport aus dem Ausland (finanzmarktwelt: 12.03.25).
Stromproduktion sinkt seit Jahren
Seit 2018 zeigt sich ein deutlicher Rückgang der inländischen Netzeinspeisung. Während vor sechs Jahren noch 566,8 Milliarden Kilowattstunden eingespeist wurden, sank diese Zahl bis 2024 um fast ein Viertel auf 431,5 Milliarden Kilowattstunden. Bis 2022 exportierte Deutschland mehr Strom als es importierte. Doch 2023 kehrte sich das Verhältnis um, sodass die importierte Strommenge den Export überstieg.

Der Stromimport stieg 2024 um 17,9 % auf 81,7 Milliarden Kilowattstunden. Zeitgleich sank die exportierte Strommenge um 7,8 % auf 55,4 Milliarden Kilowattstunden. Deutschland importierte damit im zweiten Jahr in Folge mehr Strom, wobei sich der Importüberschuss von 9,2 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2023 auf 26,3 Milliarden Kilowattstunden fast verdreifachte.
Erneuerbare Energien dominieren
Die politische Strategie der letzten Jahre zeigt Wirkung: Immer mehr Strom stammt aus erneuerbaren Energien. Im Jahr 2024 lag ihr Anteil bei 59,4 %. Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus diesen Quellen gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % auf 256,4 Milliarden Kilowattstunden. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht.
Im Gegensatz dazu sank die Stromproduktion aus konventionellen Energieträgern um 11,0 % auf 175,1 Milliarden Kilowattstunden. Ihr Anteil an der Gesamtstromproduktion fiel auf 40,6 %.
Folgen für die Energieversorgung
Der steigende Stromimport stellt Deutschland vor neue Herausforderungen. Ein hoher Importanteil bedeutet eine wachsende Abhängigkeit von ausländischen Strommärkten. Preisschwankungen und Versorgungssicherheit rücken damit verstärkt in den Fokus. Besonders in Spitzenzeiten könnten hohe Abhängigkeiten problematisch werden.
Gleichzeitig bleibt fraglich, ob der Ausbau erneuerbarer Energien schnell genug voranschreitet, um den inländischen Bedarf zu decken. Zusätzlich spielt die Netzinfrastruktur eine entscheidende Rolle. Nur mit leistungsfähigen Netzen kann die Versorgungssicherheit langfristig gewährleistet werden.
Zukunftsperspektiven
Die Entwicklung der Stromproduktion und des Imports zeigt klare Trends. Einerseits wächst der Anteil erneuerbarer Energien, andererseits steigt die Abhängigkeit vom Ausland. Politische Entscheidungen in den kommenden Jahren werden entscheidend dafür sein, wie sich die deutsche Stromversorgung weiterentwickelt.
Ein schneller Netzausbau und Speichertechnologien könnten helfen, Schwankungen besser auszugleichen. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, ob eine ausreichende Versorgung ohne konventionelle Energieträger möglich ist. Die kommenden Jahre dürften zeigen, wie sich diese Herausforderungen bewältigen lassen.
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