Im Artikel „Droht Limitierung des Strombezugs“ haben wir darauf hingewiesen, dass der Gesetzgeber bereits Gesetzesvorlagen zur Limitierung des Stromverbrauchs vorbereitet. Im entsprechenden Gutachten wird bereits detailliert beschrieben welche Verbraucher die Stromlimitierung treffen wird.
Vorbereitung Stromlimitierung
Die Umsetzung zur Stromlimitierung ist bereits in der technischen Entwicklung. Die Firma Viessmann, einer der größten Hersteller von Heizsystemen, arbeitet jetzt zusammen mit dem Netzbetreiber Tennet an der technisch Umsetzung.
Zur Stabilisierung der Netze wird gemeinsam eine Steuerung entwickelt, die es dem Netzbetreiber ermöglicht Wärmepumpenheizungen von außen zu steuern.
Stromspeicherung bei Stromüberschuss
Im Grunde genommen ist das eine gute Idee. Bei Stromüberschuss im Netz werden zuerst alle von außen steuerbaren Heiz- und Brauchwasserkessel aufgeheizt. Dies erfolgt bevor man den Stromüberschuss als Verlustgeschäft zu negativen Preisen über die Strombörse ins Ausland exportiert.
Wenn dies dann über einen intelligenten Stromzähler noch zu einem günstigeren Strompreis erfolgt, ist dies auch für den Hausbesitzer wirtschaftlich attraktiv. Für den Netzbetreiber ist es auf jeden Fall lukrativ. Bei Stromüberschuss kann er entweder Windkraftanlagen abschalten, oder dafür bezahlen dass ihn das Ausland den überschüssigen Strom abnimmt. Beides wäre ein Verlustgeschäft. Mit der technischen Umsetzung kann er das Überangebot vermarkten und muss nicht auf die Einnahmen verzichten.
Was passiert bei Stromunterdeckung
Doch was passiert bei Stromunterdeckung im Netz. Wenn nachts kein Wind weht, können die Ökoanlagen die Anforderung der Verbraucher oft nicht decken. Werden die Wärmepumpen dann nur limitiert oder eventuell ganz abgeschaltet ?
Falls nicht müsste der Netzbetreiber den fehlenden Strom teuer aus dem Ausland importieren. Dies wäre für ihn eine Verlustgeschäft. Mit einem intelligenten Stromzähler könnte er die Kosten an den Verbraucher direkt weitergeben. Es ist verständlich dass die Initiatoren zunächst nur die positiven Seiten aufzeigen und die negativen unter dem Teppich halten. Ist die erforderliche Technik aber erst einmal installiert ist die Nutzung eben auch in beide Richtungen möglich. Im Winter, wenn man die Heizungen benötigt, ist eher mit einer Stromunterdeckung zu rechnen, da die Solaranlagen praktisch keinen nennenswerten Beitrag zur Stromerzeugung beitragen. Unser Stromnetz ist, mit den zunehmenden Abschaltungen von Kohle-und Atomkraftwerken, immer instabiler. Dies haben bereits die ersten Januarwochen gezeigt.
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Frankreich kurz vor Blackout
Der höchste Stromüberschuss kommt meist im Sommer vor. Da liefern die Solaranlagen ihr Maximum an Strom. Doch im Sommer sind die Heizungen ausgeschaltet und die Erwärmung des Brauchwassers benötigt nur einen Bruchteil der Energie.
Industrie bereitet sich auf Gesetzesvorlage vor
Die Bundesregierung versucht im Paragrafen 14a des Energiewirtschaftsgesetzes bereits die Limitierung des Strombezugs zu regeln. Auch hier wird bereits über erhöhte Strompreisen bei drohender Unterversorgung nachgedacht. Die aktuelle technische Entwicklung scheint sich gerade auf diese Vorhaben vorzubereiten. Es ist verständlich dass dies zunächst nur positiv dargestellt wird, aber mit immer mehr Ökostromanlagen hat der Strompreis bisher nur eine Richtung eingeschlagen und zwar nach oben.
Bleibt zu hoffen dass die Systeme so intelligent sind, das die betroffenen Hauseigentümer im Winter nicht in ihren kalten Wohnungen sitzen. Denn bevor man der Industrie den Strom abstellt, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit zuerst die Privathaushalte dran.