Stiebel Eltron – jetzt drohen Massenentlassungen

Die Belegschaft von Stiebel Eltron in Holzminden steht vor einer ernsten Herausforderung. Das Unternehmen hat bereits 200 Stellen abgebaut. Doch das ist nur der Anfang, denn es plant weitere Einschnitte. Bis zu 600 Arbeitsplätze könnten laut Geschäftsleitung durch betriebsbedingte Kündigungen verloren gehen. Doch der Betriebsrat und die IG Metall wollen das nicht einfach hinnehmen. Sie setzen sich aktiv für den Erhalt der Arbeitsplätze ein und bieten Alternativen an, um die drohende Entlassungswelle zu verhindern (ndr: 24.09.24).


Gemeinsamer Einsatz für den Erhalt von Arbeitsplätzen

Der Betriebsrat, vertreten durch Elke Grimme, und Karoline Kleinschmidt von der Gewerkschaft IG Metall arbeiten eng zusammen. Sie haben der Geschäftsleitung verschiedene Lösungen präsentiert, um Kündigungen zu umgehen. Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen beinhaltet einen zeitlich begrenzten Verzicht auf Arbeitszeit und Entgelt durch die Belegschaft. Kleinschmidt betonte, dass durch diese solidarische Geste die Arbeitsplätze erhalten bleiben könnten. Die Gewerkschaft hofft, dass sich dadurch die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verbessert und Kündigungen überflüssig werden.

Stiebel Eltron  hat bereits 200 Stellen abgebaut. Jetzt drohen für bis zu 600 Arbeitsplätze betriebsbedingte Kündigungen
Stiebel Eltron hat bereits 200 Stellen abgebaut. Jetzt drohen für bis zu 600 Arbeitsplätze betriebsbedingte Kündigungen
(Photo by Denis Charlet / AFP)

Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und IG Metall zeigt, dass der Schutz der Beschäftigten im Fokus steht. Diese Allianz strebt an, gemeinsam mit der Geschäftsführung eine Lösung zu finden, die für alle Seiten tragbar ist. Die angebotenen Alternativen haben das Potenzial, die Entlassungswelle abzuwenden und den sozialen Frieden im Unternehmen zu wahren.

Die Reaktion der Geschäftsleitung

Henning Schulz, Unternehmenssprecher von Stiebel Eltron, bestätigte gegenüber dem NDR Niedersachsen, dass die Geschäftsführung offen für die Vorschläge des Betriebsrats sei. Er bezeichnete das Modell als eine „gute und solidarische Möglichkeit“, die Einsparziele zu erreichen, ohne sofort auf betriebsbedingte Kündigungen zurückgreifen zu müssen. Diese Bereitschaft zur Diskussion gibt den Beschäftigten Hoffnung, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden wird.

Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf einen möglichen Anstieg der Umsätze zu Beginn der Heizsaison. Der wirtschaftliche Erfolg der kommenden Monate könnte entscheidend sein, ob weitere Einsparungen notwendig sind oder nicht. Die aktuellen Zahlen sind allerdings nicht besonders ermutigend, denn sie liegen unter den Erwartungen.


Zukunftsaussichten und Herausforderungen

Die Situation bei Stiebel Eltron bleibt angespannt. Betriebsrat und IG Metall kämpfen weiterhin dafür, dass die Belegschaft nicht unter den geplanten Einschnitten leiden muss. Ihre Bemühungen zeigen, dass es auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten möglich ist, konstruktive Vorschläge zu machen, die sowohl die Interessen der Mitarbeiter als auch die Ziele des Unternehmens berücksichtigen.

Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die Umsätze in den kommenden Monaten entwickeln. Sollte das Unternehmen einen Aufschwung erleben, könnte dies die Position des Betriebsrats stärken. Andernfalls könnten die Pläne zu weiteren Stellenstreichungen konkretisiert werden.

Die Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern und der Geschäftsführung sind ein wichtiges Signal dafür, dass es immer Alternativen zu Massenkündigungen gibt. Die Bereitschaft beider Seiten zur Zusammenarbeit könnte der Schlüssel sein, um das Unternehmen durch diese schwierige Phase zu führen, ohne dabei hunderte von Arbeitsplätzen zu gefährden.

In den kommenden Wochen und Monaten wird sich zeigen, ob die angebotenen Maßnahmen ausreichen, um das Unternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren und gleichzeitig die Belegschaft zu schützen. Die Beschäftigten hoffen weiterhin, dass es nicht zu den befürchteten Massenentlassungen kommt und dass die vorgeschlagenen Alternativen erfolgreich umgesetzt werden.

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