Stellenabbau bei DB-Cargo: Der Osten Deutschlands besonders betroffen

Die Gütersparte von DB-Cargo steckt in der Krise. Statt der ursprünglich geplanten Kürzungen fallen die Einschnitte noch drastischer aus. Bis 2029 sollen 5.000 Arbeitsplätze entfallen (bahnblogstelle: 24.02.25).


Schwerpunkt auf Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Die Auswirkungen treffen insbesondere den Osten des Landes. Die Sächsische Zeitung und die Leipziger Volkszeitung berichten nach dem Besuch von DB-Cargo-Vorstandschefin Sigrid Nikutta in Dresden-Friedrichstadt, dass Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besonders betroffen sind. Genaue Zahlen zu den betroffenen Standorten hat DB-Cargo nicht veröffentlicht.

Die Krise bei DB-Cargo: Bis zu 5.000 Stellen sollen bis 2029 gestrichen werden, vor allem in Sachsen und Thüringen
Die Krise bei DB-Cargo: Bis zu 5.000 Stellen sollen bis 2029 gestrichen werden, vor allem in Sachsen und Thüringen

Im größten DB-Cargo-Standort Deutschlands, dem Standort Halle mit rund 1.000 Beschäftigten, äußerte sich Standortleiterin Katharina Blaumann zur ungleichen Absicherung der Belegschaft. Während mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) eine Beschäftigungssicherung verhandelt wurde, existiert eine solche Vereinbarung mit der Lokführergewerkschaft GDL nicht. Der Einzelwagenverkehr soll um 1.000 Stellen schrumpfen. Wie viele davon in Halle entfallen, hängt von der Transportnachfrage ab.

GDL kritisiert Management

GDL-Chef Mario Reiß wies jegliche Verantwortung von sich. Den Kündigungsschutz bezeichnete er als „Deckmantel für ein hilfloses Management“. Er betonte, dass ein Arbeitsplatz in Halle keineswegs sicher sei. Beschäftigte müssten unter Umständen nach Duisburg wechseln. Wer dies ablehne, verliere dennoch den Job. „Solch einem Landverschickungsvertrag hat eine GDL in immer wiederkehrenden Abbauwellen nicht zugestimmt“, erklärte er.

Restrukturierungsprogramm in vollem Gange

DB Cargo plant eine tiefgreifende Umstrukturierung. Vorstandschefin Nikutta erklärte: „Wir setzen gerade ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm um.“ Ziel sei eine mittelständische Struktur, die sich an den Branchen der Kunden orientiert. Neben dem Personalbestand will DB-Cargo auch das Transportportfolio überarbeiten. „Wir hinterfragen, welche Verkehre sich dauerhaft rechnen und passen das Personal entsprechend an“, betonte Nikutta.


Zukunftsaussichten ungewiss

Die geplanten Maßnahmen sorgen für Unsicherheit unter den Beschäftigten. Ohne eine gesicherte Perspektive stehen viele Arbeitnehmer vor schwierigen Entscheidungen. Besonders in den betroffenen Regionen wird sich zeigen, wie der massive Stellenabbau abgefedert werden kann. Ob die Strategie von DB Cargo den gewünschten Erfolg bringt, bleibt abzuwarten.

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