In Obernzell, im Landkreis Passau, wurden 30 Jahre lang Rad-, Reit- und Wintersporthelme für den Weltmarkt hergestellt. Doch bis Ende 2024 wird diese Produktion eingestellt. Die Firma Uvex-B-S-A plant die Schließung des Standorts. Die Mitteilung über diese Entscheidung kam kurz und schmerzhaft (pnp: 07.12.23).
Schließung von Traditionsfirma: 190 Jobs in Gefahr wegen Kostenexplosion bei Energie, Material und Löhnen
190 Arbeitsplätze sind von dieser Betriebsstilllegung betroffen. Die B-S-A ist ein Tochterunternehmen der Uvex Sports GmbH & Co. KG. Die Gründe für diese Entscheidung liegen in stark gestiegenen Kosten, insbesondere für Löhne, Energie und Material. Trotz Bemühungen um Sanierung war der Betrieb in Obernzell seit Jahren defizitär.
Die Produktion von Rad-, Reit- und Wintersporthelmen in Obernzell ist aufgrund des rückläufigen Absatzes und des ruinösen Wettbewerbs mit Billiganbietern aus Fernost nicht mehr wirtschaftlich. Die Uvex Sports Group wird diese Produkte künftig in Billiglohnländern bei Drittanbietern einkaufen und vertreiben.
Die Geschichte der Firma B-S-A begann vor 30 Jahren, als sie als Drei-Mann-Betrieb gegründet wurde. Die Anfangsbuchstaben der Familiennamen der Gründer stehen für den Firmennamen B-S-A. Es gab einst große Ausbaupläne, aber die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen haben diese Pläne zunichtegemacht.
Überraschende Werksschließung: Region kämpft um Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven
Die Nachricht von der Werksschließung ist ein harter Schlag für die Region, und der Landrat äußerte seinen Wunsch nach mehr Kommunikation im Vorfeld. Er betont die Verantwortung des Unternehmens gegenüber der Region und den Beschäftigten.
Die Schließung kam für viele Mitarbeiter überraschend, und es wird nun nach Möglichkeiten gesucht, den Standort Obernzell für zukünftige Produkte zu nutzen. Es wird erwartet, dass intensive Verhandlungen im neuen Jahr stattfinden, um die Schließung sozialverträglich abzuwickeln.
Die Enttäuschung unter den Mitarbeitern, insbesondere den Frauen, ist groß, da Arbeitsplätze in dieser Branche in der Region rar sind. Man hofft, dass die zugesagten sozialverträglichen Lösungen für die Mitarbeiter umgesetzt werden.
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