Die Europäische Union entdeckt spät, was viele Bürger und Unternehmen längst spüren: Der geplante CO2-Preis auf fossile Brennstoffe treibt die Kosten hoch und verschärft den Wirtschaftsschaden. Erst nach jahrelanger Ignoranz reagiert die Kommission nun auf den wachsenden Widerstand (t-online: 29.09.25).
Fehlentscheidungen mit spürbaren Folgen des CO2-Preises
Eigentlich soll der Emissionshandel ab 2027 auch Öl, Gas und Kohle verteuern. Für die Industrie gilt das System seit fast zwei Jahrzehnten. Dort haben Unternehmen ihre Emissionen reduziert, allerdings um den Preis hoher Kosten und Standortverlust. Dasselbe Muster droht nun privaten Haushalten und Mittelstand. Heizkosten und Spritpreise steigen, während Investitionen in andere Bereiche ausgebremst werden.

Verbraucher sollen so gezwungen sein, ihre Heizungen zu tauschen oder Elektroautos zu kaufen. Doch diese Lenkungspolitik zeigt bereits jetzt Nebenwirkungen: Betriebe verschieben Investitionen, Familien schränken ihren Konsum ein, und die Abhängigkeit von Energieimporten verstärkt die Energiekrise.
Brüssel erkennt den Widerstand gegen den CO2-Preis erst spät
Trotz warnender Stimmen hielt die EU-Kommission lange an ihrem Kurs fest. Erst als der Protest gegen den ETS 2 massiv zunahm, kam Bewegung in die Debatte. Abgeordnete wie Peter Liese (CDU) bestätigen inzwischen, dass der Einstiegspreis beim CO2-Preis nach unten korrigiert werden soll. Laut Fachportal energate versucht die Kommission, durch diese Kursänderung Zustimmung für die Klimaziele 2040 zu retten.
Die Einsicht kommt spät, denn der Schaden ist längst angerichtet. Energiepreise sind bereits hoch, Unternehmen verlagern Produktionen ins Ausland und Bürger verlieren Vertrauen. Der Wirtschaftsschaden zeigt sich in wachsender Unsicherheit und ersten Schritten Richtung Deindustrialisierung.
Nationale Erfahrungen zeigen die Risiken
Deutschland kennt die Folgen aus eigener Erfahrung. Seit 2021 gilt ein nationaler CO2-Preis, der 2025 bei 55 Euro pro Tonne liegt und 2026 auf bis zu 65 Euro steigt. Schon diese Belastungen treffen Haushalte und Betriebe hart. Ab 2027 soll der Markt den Preis frei festlegen, was Prognosen zufolge deutlich höhere Kosten bedeutet.
Experten rechnen europaweit mit einem Startpreis von 70 bis 80 Euro pro Tonne. Bis 2030 könnte der Wert auf über 100 Euro steigen. Für Bürger bedeutet das deutlich höhere Heizkosten, für Betriebe steigende Produktionspreise. Viele Unternehmen sprechen von Standortverlust und warnen vor einer beschleunigten Deindustrialisierung.
EU sucht verzweifelt nach Notbremsen
Die Kommission prüft nun, wie sie den Preis dämpfen kann. Denkbar ist die Ausgabe zusätzlicher Zertifikate, um das Angebot zu erhöhen und so die Kosten zu drücken. Auch eine feste Obergrenze steht im Raum. Zudem diskutieren die Mitgliedsstaaten eine Verschiebung um zwei oder drei Jahre.
Doch diese Ansätze wirken eher wie hektische Notbremsen als wie durchdachte Strategie. Während Brüssel über technische Anpassungen nachdenkt, tragen Bürger und Wirtschaft längst die Last der verfehlten Energiepolitik. Besonders osteuropäische Länder drängen auf Korrekturen, da ihre Haushalte in hohem Maße von fossilen Brennstoffen abhängen. Die Energiekrise verschärft sich damit zusätzlich.
Vertrauensverlust in die Klimapolitik
Der Emissionshandel bleibt das Herzstück des EU-Klimapakets, doch das Vertrauen sinkt. Statt planbarer Politik erleben Bürger eine Mischung aus Zwang, Unsicherheit und steigenden Kosten. Die verspätete Einsicht der Kommission zeigt, dass Brüssel die Realität der Märkte und der Menschen lange verdrängt hat.
Ob ein später Einstieg, eine Preisobergrenze oder eine Verschiebung die Lage wirklich entspannen, ist unklar. Sicher ist jedoch: Der Wirtschaftsschaden ist längst Realität. Die Energiekrise trifft Verbraucher, Standortverlust bedroht den Mittelstand, und die Deindustrialisierung hat längst begonnen.
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