In einem bemerkenswerten Strategiewandel hat Shell die Einstellung des Betriebs seiner Wasserstofftankstellen für Personenkraftwagen in Kalifornien verkündet. Shell überdenkt seine Zukunft mit Wasserstoff als Kraftstoff. Der Ölkonzern, bisher ein Unterstützer, ändert seine Haltung. Fahrer von Wasserstoffautos müssen nun in Kalifornien vorsichtiger planen. Sie wollen vermeiden, ohne Treibstoff dazustehen (efahrer: 23.02.24).
Shell zieht sich zurück: Das abrupte Ende für Wasserstofftankstellen in Kalifornien
Mit der sofortigen Schließung der sieben von Shell betriebenen Wasserstofftankstellen im Golden State verknappt sich die Infrastruktur für Wasserstoffbetankung in den USA drastisch auf nunmehr 48 Standorte. Als Gründe für diesen Rückzug nennt Shell vage „Lieferschwierigkeiten und andere externe Marktfaktoren“, wie aus Berichten von Hydrogen Insight hervorgeht. Dennoch ist anzunehmen, dass dieser Entschluss auf einer komplexeren Basis von Beweggründen fußt.
Wasserstoffautos in der Krise: Shell reagiert auf schwache Nachfrage in Kalifornien
Ein Produkt braucht Nachfrage, um zu überleben. Das zeigt sich jetzt deutlich in Kalifornien. Dort wurden 2023 nur 3.134 Wasserstoffautos zugelassen. Im Vergleich zu Elektroautos ist das sehr wenig. Wegen dieser geringen Nachfrage fokussiert sich Shell nun mehr auf schwere Nutzfahrzeuge. Bei diesen ist der Wasserstoffverbrauch pro Fahrzeug höher. Parallel dazu soll das Angebot an Ladestationen für Elektrofahrzeuge für Personenkraftwagen ausgebaut werden.
Herausforderungen in der Wasserstoffversorgung
Ein weiterer Faktor, der Shells Entscheidung beeinflusst haben könnte, sind die Schwierigkeiten in der Versorgung mit Wasserstoff. Diese Problematik ist nicht auf Shell beschränkt, sondern betrifft auch andere Anbieter im Markt. Ein Bericht von insideevs.com führt das japanische Unternehmen Iwatani an, das in Kalifornien ebenfalls Wasserstofftankstellen betreibt und eine seiner Stationen wegen Problemen mit dem Hauptlieferanten temporär schließen musste. Der Zeitpunkt, zu dem der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden kann, bleibt ungewiss.
Die Versorgungsengpässe haben zur Folge, dass zahlreiche Wasserstofftankstellen ihre Öffnungszeiten anpassen müssen, was die allgemeinen Herausforderungen in der Versorgungskette und die Fragilität der Wasserstoffmobilitätsinfrastruktur unterstreicht. Shells Rückzug aus dem Betrieb von Wasserstofftankstellen für Personenkraftwagen könnte somit ein Indiz für tiefgreifendere Probleme innerhalb des Sektors sein.
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