Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der TU Dresden ruft zu einem radikalen Umdenken auf: Die Förderung von Wasserstoff-Tankstellen im Schwerlastverkehr soll beendet werden. Stattdessen empfehlen die Experten, finanzielle Mittel gezielt in batterieelektrische Lkw und deren Ladeinfrastruktur zu lenken. Die Vorteile der Batterie-Technologie liegen klar in der höheren Energieeffizienz, niedrigeren Betriebskosten und der wachsenden Verfügbarkeit von Elektro-Lkw (focus: 24.11.24).
Batterie-Lkw als Zukunft der Mobilität
Die Studie zeigt, dass Batterie-Lkw eine Schlüsselrolle bei der Antriebswende im Straßengüterverkehr spielen. Mit ihrem geringeren Energieverbrauch und den besseren Betriebskosten sind sie Wasserstoff-Lkw weit überlegen. Wolf-Peter Schill vom DIW erklärt, dass der Markt eine klare Richtung zeigt.
Immer mehr Elektro-Lkw sind verfügbar, und die Infrastruktur muss mithalten. Laut der Analyse bindet die Förderung des Wasserstoffsektors jedoch wichtige Ressourcen. Diese Mittel wäre effizienter in die Batterieentwicklung und den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert.
Ausbau der Ladeinfrastruktur benötigt Priorität
Ein flächendeckender Ausbau der Ladeinfrastruktur ist entscheidend, um die Verbreitung von Elektro-Lkw zu beschleunigen. Private Investitionen in diesem Bereich steigen, doch ohne politische Unterstützung bleibt das Potenzial begrenzt. Die Experten fordern eine gezielte Förderung des Infrastrukturausbaus, insbesondere von Schnellladestationen für den Schwerlastverkehr. Gleichzeitig sollte die Treibhausgasminderungsquote angepasst werden, um die höheren Energieeffizienzvorteile der Batterie-Technologie stärker zu berücksichtigen.
Wasserstoff ineffizient: Förderung sorgt für Fehlanreize
Die Studie übt scharfe Kritik an der bisherigen Wasserstoffförderung. Wasserstoff-Lkw verbrauchen mehr Energie und verursachen höhere Betriebskosten. Die Produktion von grünem Wasserstoff erfordert zudem enorm viel Energie. Dies belastet die Effizienzbilanz zusätzlich stark. Laut den Autoren führt die Förderung von Wasserstoffprojekten zu unnötigen Ausgaben. Sie behindert außerdem den Fortschritt in der Batterietechnologie.
Klare Strategie für nachhaltige Transformation
Die Schlussfolgerung der Studie ist eindeutig: Sie empfiehlt die Förderung auf batterieelektrische Technologien zu fokussieren. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur, gekoppelt mit der Umverteilung von Mitteln weg vom Wasserstoffsektor, schafft die Basis für eine zukunftsfähige und klimafreundliche Logistikbranche. Die Politik ist gefordert, klare Prioritäten zu setzen und Fehlanreize zu beenden, um die Antriebswende im Straßengüterverkehr konsequent voranzutreiben.
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