Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler kündigt in Schweinfurt einen massiven Abbau an. Fast 600 Arbeitsplätze fallen weg. Besonders betroffen sind Verwaltung und indirekte Bereiche. Zugleich zieht der Konzern eine Produktion aus Nordrhein-Westfalen nach Franken um. Zwar entstehen in Schweinfurt neue Jobs, doch insgesamt überwiegen die Jobverluste deutlich (infranken: 27.08.25).
Vereinbarungen am Standort Schweinfurt
Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter einigten sich auf ein Maßnahmenpaket. Ziel ist die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. „Die im Juli 2025 unterzeichneten Vereinbarungen sehen den Abbau von rund 590 Stellen vor“, heißt es in einer Mitteilung. In Schweinfurt sind rund 5100 Menschen beschäftigt. Der geplante Stellenabbau trifft vor allem Verwaltung und indirekte Bereiche.

Trotz der Reduktion entstehen durch die Verlagerung aus Nordrhein-Westfalen mehr als 100 neue Arbeitsplätze. Dennoch bleibt das Minus hoch. Für die Region bedeutet die Entscheidung neue Unsicherheit, während viele Beschäftigte in Schweinfurt ihre Zukunft neu bewerten müssen.
Werksschließung in Nordrhein-Westfalen
Das Werk in Steinhagen schließt bis Ende 2026. Rund 200 Beschäftigte fertigen dort Gelenklager für industrielle Anwendungen. Diese Produktion zieht nach Schweinfurt um. Da der Umsatz dort seit Jahren sinkt, entschied sich der Vorstand für eine Werksschließung.
Für Ostwestfalen bringt dieser Schritt harte Einschnitte. Alle Arbeitsplätze vor Ort gehen verloren. Schweinfurt erhält zwar neue Chancen, doch die Gesamtbilanz des Stellenabbau bleibt negativ.
Frühere Ankündigungen aus Herzogenaurach
Bereits im November 2024 stellte Schaeffler tiefgreifende Einschnitte vor. Vorstandschef Klaus Rosenfeld erklärte: „Wenn man strukturelle Anpassungen verschleppt – das sieht man bei anderen – ist man später gezwungen, radikale Maßnahmen zu ergreifen.“ Damit machte er den Druck auf den Konzern deutlich.
Auch Betriebsratsvorsitzender Jürgen Schenk nannte schon damals einen Abbau ab Mitte 2025. Er sprach von 4700 Stellen, davon 2800 in Deutschland. Diese Zahl verdeutlichte das Ausmaß der Jobverluste.
Nettoabbau bleibt hoch
Ein Teil der Stellen geht zwar in andere Länder, doch der Nettoabbau liegt bei 3700. Für Schweinfurt prognostizierte der Betriebsrat rund 700 wegfallende Arbeitsplätze.
Die aktuellen Zahlen bestätigen diese Sorge. Auch wenn die Zahl etwas niedriger ausfällt, bleibt der Einschnitt erheblich. Schweinfurt trägt einen großen Teil der Kürzungen. Damit verstärken sich die Jobverluste in Deutschland. Der tiefgreifende Stellenabbau unterstreicht den Strukturwandel, den die Branche derzeit erlebt.
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