Von den Preissteigerungen an den Energiemärkten bleiben auch die Fahrer von Elektroautos nicht verschont. Tesla erhöht zum zweiten Mal binnen weniger Monate die Preise an Ladesäulen. Der Chef von Fastned will sogar dynamische Preismodelle wie an Tankstellen einführen.
Tesla erhöht Preise an Ladesäulen
Tesla erhöht ab sofort europaweit die Tarife an den eigenen Ladesäulen. In Deutschland kostet jetzt eine Kilowattstunde 48 Cent. Tesla hat zuletzt im Dezember 2021 den Preis an den Ladesäulen erhöht. Jetzt erhöht der US-Konzern den Strompreis noch einmal um 3 Cent. Damit müsse Teslafahrer beim Laden an den Ladesäulen 15 Cent bzw. um 45 Prozent pro Kilowattstunde mehr bezahlen als noch 2020. Tesla betreibt in Deutschland 110 Supercharger und will diese im laufenden Jahr um rund 70 weitere ausbauen.
Andere Unternehmen haben Preise bereits erhöht
Auch andere Unternehmen haben ihre Preise an den Ladesäulen in den vergangenen Monaten erhöht. So verlangt EnBW bereits 55 Cent pro kWh bei Kunden ohne Vertrag und 46 Cent pro kWh bei Kunden mit Vertrag. Bei Ionity zahlt man beim Laden 79 Cent pro kWh, wie bisher.
Der Marktführer EnBW betreibt rund 700 Ladesäulen in Deutschland. En EnBW Sprecher sagte im Manager-Magazin: „Wir wollen die Preise möglichst lange stabil halten“. EnBW besitzt allerdings eigene Kraftwerke und hat somit auch eine andere Ausgangslage. Andere Anbieter, wie Tesla, sind dagegen stärker von den tagesaktuellen Schwankungen am Strommarkt abhängig.
Strompreise am Spotmarkt stark gestiegen
Mit den angehobenen Preisen erreichen jetzt die massiven Schwankungen an den Energiemärkten auch die Elektromobilität. Seit Kriegsausbruch in der Ukraine sind auch die Strompreise sprunghaft gestiegenen. An der Leipziger Strombörse hatten sich die Großhandelspreise am Spotmarkt verdreifacht.
Fastned denkt über dynamische Preise nach
Auch das niederländische Start-up-Unternehmen Fastned kauft den Ökostrom für die eigenen Säulen am Spotmarkt. Laut Vorstandschef Michiel Langezaal schlagen die Schwankungen der Preise am Spotmarkt voll auf die Marge durch. Sollte sich die Lagen nicht stabilisieren, denkt das Unternehmen darüber nach, dynamische Preise wie an den Tankstellen einzuführen.