Der Chef der Netzagentur, Herr Müller, sieht neue Risiken für die Versorgung mit Strom und Gas. Privatpersonen, die Ladestationen oder Pumpen installieren, könnten die lokalen Netze überlasten. Um das zu verhindern, könnte man die Leistung dieser Geräte drosseln.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, warnt vor einer Überlastung des Stromnetzes in Deutschland aufgrund der steigenden Zahl privater Elektroautoladestationen und strombetriebener Wärmepumpen. Er sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung laut ZEIT, dass es zu Überlastungsproblemen und lokalen Stromausfällen kommen könnte, wenn wir nicht handeln. (ZEIT, 14.01.2023)
Die Behörde in Bonn hält die Niedrigvolt-Ortsnetze für besonders anfällig für Störungen. Deshalb will die Netzagentur, dass Netzbetreiber bei starker Netzauslastung die Stromversorgung von Wärmepumpen und Ladestationen für Elektroautos drosseln. Diese Pläne sollen ab 1. Januar 2024 gelten.
Mindestversorgung soll immer garantiert sein
Müller sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung auch, dass in kritischen Zeiten die Heizungen und Ladegeräte nicht ganz vom Strom abgeschaltet werden sollen. Er versprach, dass es immer eine Mindestversorgung geben wird.
Private Ladestationen würden auch bei einer Stromrationierung genug Strom haben, um die Batterie eines Elektroautos in drei Stunden für eine Reichweite von 50 Kilometern aufzuladen. Außerdem könnten eine Vielzahl von Wärmepumpen weiterbetrieben werden, ohne dass es zu Störungen kommt.
Der Vorstand des Düsseldorfer Energiekonzerns E.on, Thomas König, will, dass die lokalen und regionalen Stromnetze schneller ausgebaut und modernisiert werden. Er sagte, es gibt viele Anfragen, um neue Anlagen an das Stromnetz anzuschließen, aber es kann bis zu acht Monate dauern, bis sie angeschlossen sind. Außerdem können Genehmigungsverfahren für Baumaßnahmen bis zu zwölf Jahren dauern, was Investitionen bremst. König sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Das ist völlig indiskutabel“.