Politische Spitzen von Ampel und Union wollen Rückkehr zur Atomkraft

Politiker aus verschiedenen Parteien, darunter die Ampel-Koalition und die Union, setzen sich für eine Rückkehr zur Atomenergie in Deutschland ein. Dieser Schritt wird von ihnen als notwendig erachtet, um die Industrie zu schützen und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen. Insbesondere führende Politiker der CDU und CSU sind der Meinung, dass angesichts der Haushaltskrise ein Wiedereinstieg in die Kernenergie erforderlich ist. In diesem Zusammenhang gibt es eine breite Übereinstimmung innerhalb dieser Schwesterparteien, nicht nur stillgelegte Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen, sondern auch den Bau neuer Atomkraftwerke vorzubereiten. Prominente Politiker, darunter Markus Söder, Michael Kretschmer, Carsten Linnemann, Jens Spahn, Astrid Hamker und Gitta Connemann, haben sich zu diesem Thema geäußert (FAZ: 03.12.23).


Politiker fordern Rückkehr zur Atomenergie und eine grundlegende Veränderung in der Energiepolitik

Markus Söder, der Ministerpräsident von Bayern, betonte die Dringlichkeit grundlegender politischer Veränderungen im Bereich der Energiepolitik. Er kritisierte die von den Grünen geprägte Energiepolitik als nicht realitätsnah und forderte die Wiederinbetriebnahme der bestehenden Atomreaktoren in Deutschland, um die Energieversorgung während der Krise sicherzustellen. Doch das allein reicht seiner Meinung nach nicht aus. Er plädierte auch für die Entwicklung modernerer, kleinerer und sichererer Atomreaktoren, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten und die Klimaziele zu erreichen. In dieser Hinsicht werden derzeit Kleinreaktoren entwickelt, die nicht nur kostengünstiger sein sollen, sondern auch sicherer.

Führende Politiker fordern Rückkehr zur Atomenergie und eine grundlegende Veränderung in der Energiepolitik

Bild: JoachimKohler-HB, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Jens Spahn von der CDU kritisierte die Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke während der Energiekrise und bezeichnete sie als schweren Fehler. Er forderte nicht nur die Wiederinbetriebnahme der bestehenden Anlagen, sondern auch den Bau neuer Atomkraftwerke der neuesten Generation, sobald sie entwickelt sind. Er argumentierte, dass Kernkraft weltweit eine Renaissance erlebt und dass die aktuelle Energiepolitik der Ampel-Koalition die Zeichen der Zeit verkennt. Spahn betonte die Notwendigkeit einer ehrlichen Debatte ohne vorhersehbare Reaktionen.

Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, unterstrich die Bedeutung von Forschung und Entwicklung im Bereich der Kernenergie der nächsten Generation. Dies schließt nicht nur Kleinreaktoren, sondern auch größere Reaktorkonzepte ein, die weniger Atommüll hinterlassen sollen.


Europas Interesse an Kernenergie wächst: FDP und Befürworter argumentieren für kostengünstige Energielösungen

Einige europäische Länder, darunter Polen, die Niederlande und Frankreich, zeigen Interesse an der Nutzung von Kernenergie. Eine Allianz europäischer Staaten hat sich sogar getroffen, um die EU-Kommission von der Unterstützung dieser Bemühungen zu überzeugen.

Die FDP-Politiker unterstützen ebenfalls eine Änderung der Energiepolitik in Deutschland und die verstärkte Nutzung der Kernenergie. Sie befürworten insbesondere die Untersuchung neuer Reaktorkonzepte wie Kleinreaktoren und Kernfusion.

Die Befürworter der Atomkraft argumentieren, dass es kostengünstiger sei, bestehende Kernkraftwerke zu modernisieren, anstatt neue Gaskraftwerke zu bauen. Gaskraftwerke sind teuer und müssen subventioniert werden, da sie nur bei Bedarf betrieben werden. Atomkraftwerke hingegen laufen kontinuierlich und könnten überschüssigen Strom zur Wasserstoffproduktion nutzen.

Ein weiteres Argument der Kernkraftbefürworter ist, dass ein Energiesystem, das auf Kernenergie und erneuerbare Energien setzt, kostengünstiger sei als die bisherige Energiewende, die auf Wind und Sonne allein basiert. Dies würde die Notwendigkeit für teure Großspeicher, Reservekraftwerke und Netzausbau reduzieren und Verbraucherentschädigungen vermeiden. Die Debatte über die zukünftige Energiepolitik in Deutschland bleibt also kontrovers und erfordert eine sorgfältige Prüfung der Vor- und Nachteile verschiedener Energiequellen.

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