Polen entdeckt größtes Öl- und Gasvorkommen nahe deutscher Grenze

In der Ostsee nahe Świnoujście hat Polen das bislang größte Öl- und Gasvorkommen des Landes bestätigt. Der Fund reicht für ein Viertel des Jahresbedarfs (eadayly: 21.07.25).


Strategischer Vorteil durch neues Öl- und Gasvorkommen

Die Entdeckung umfasst 22 Millionen Tonnen Rohöl und fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas. Das Gebiet liegt unmittelbar neben dem LNG-Terminal von Świnoujście. Die Wolin-Konzession mit einer Fläche von 593 Quadratkilometern grenzt direkt an die deutsche Grenze. Kanadische Investoren sprechen vom bedeutendsten Fund konventioneller Energieträger in Europa seit zehn Jahren.

Polen entdeckt bedeutendes Öl- und Gasvorkommen nahe Deutschland – strategischer Fund mit Potenzial für mehr Energieunabhängigkeit
Polen entdeckt bedeutendes Öl- und Gasvorkommen nahe Deutschland – strategischer Fund mit Potenzial für mehr Energieunabhängigkeit

Die Schätzungen belaufen sich auf über 33 Millionen Tonnen Öl und rund 27 Milliarden Kubikmeter Gas. Auch wenn das neue Öl- und Gasvorkommen unter dem gesamten Jahresverbrauch liegt, könnte es die Importabhängigkeit deutlich senken. Laut TVP3 handelt es sich um einen möglichen Wendepunkt für Polens Energiesektor.

Energieautarkie als neues Ziel

Chefgeologe Krzysztof Galosz betont, dass der Fund die künftige Versorgungssicherheit stärken könne. Für eine Förderung sind zunächst geologische Gutachten und Genehmigungen erforderlich. Die wirtschaftliche Lage spricht dennoch für eine zügige Erschließung. Seit 2022 verzichtet Polen vollständig auf russische Lieferungen, nachdem Moskau und Warschau sich gegenseitig mit Sanktionen belegten.

Derzeit stammt Polens Gas vor allem aus Norwegen sowie aus US- und katarischem LNG. Mit dem neuen Öl- und Gasvorkommen könnte erstmals wieder ein nennenswerter Anteil aus eigener Förderung stammen. Diese Entwicklung hätte auch Auswirkungen auf Nachbarländer wie Deutschland.


CEP und internationale Investoren bleiben zurückhaltend

Obwohl die Entdeckung durch kanadische Central European Petroleum erfolgte, liegt bislang keine offizielle Bestätigung der Firma vor. Medienberichten zufolge mietete das Unternehmen ein Bohrschiff der US-Firma Noble. Die Bohrung kostete rund sechs Millionen Dollar. Dänische Investoren sollen das Projekt mitfinanziert haben.

Trotz des noch nicht erschlossenen Potenzials birgt der Fund geopolitisches Gewicht. In einem Europa ohne russisches Gas gewinnen regionale Quellen neue Bedeutung. Polen könnte künftig als Exporteur auftreten – abhängig von politischem Willen und wirtschaftlicher Umsetzung.

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