Die Bundesregierung streicht zum Ende des Jahres 2022 die Fördergelder für sogenannte Plugin-Hybride. Die Fahrzeuge mit einer Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor gehören zu den meistverkauften Autos in Deutschland und der EU. Ihr Marktanteil betrug im vergangenen Jahr 12,4 Prozent. Im ersten Halbjahr 2022 lag der Anteil sogar bei mehr als 14 Prozent. Plugin-Hybrid-Autos können theoretisch bis zu 80 Kilometer rein elektrisch fahren. Durch die Kaufprämie sind diese Fahrzeuge vor allem bei Geschäftskunden beliebt. Doch kaum einer lädt die Fahrzeuge an der Steckdose auf, dadurch haben sie eine verheerende Öko-Bilanz (businessinsider:22.09.22)
Für Geschäftskunden mit großer Fahrzeugflotte sind die Plugin-Hybride richtig interessant, denn dies erlauben es den Unternehmen, richtig viel Geld zu sparen und können auch aufgrund der staatlichen Förderung ihre Betriebskosten senken. Aber auch deren Arbeitnehmer profitieren, denn der Steuersatz für Dienstwagen reduziert sich bei Plugin-Hybriden von einem auf 0,5 Prozent.
Automobilkonzerne profitieren am meisten von Plugin-Hybrid-Autos
Am allermeisten profitieren aber die Automobilhersteller, denn Plugin-Hybride profitieren auch im EU-Verbrauchszyklus. Dort wird die elektrisch gefahrene Strecke mit Nullemission angerechnet. Dies führt dazu, dass ein2,5 Tonnen schwerer BMW X5 45e einen Durchschnittsverbrauch von knapp zwei Litern erreicht, was einem CO₂-Ausstoß von rund 40 Gramm pro Kilometer entspricht. Damit können die Hersteller, die immer noch mehr Verbrenner als E-Autos verkaufen, den gesetzlich vorgegebenen Flottenverbrauchswert von derzeit 95 Gramm CO₂ pro Kilometer einhalten. Doch die CO von Plug-in-Hybridfahrzeugen sind bei privaten Haltern in Deutschland und anderen europäischen Ländern etwa dreimal so hoch und bei Dienstwagen sogar gut fünfmal so hoch wie im offiziellen Testzyklus (frauenhofer: 09.06.22).
Weniger als 20 Prozent der Dienstwagen werden elektrisch geladen
Zumindest nach den Verbrauchsangaben scheinen Plugin-Hybrid-Fahrzeuge sinnvoll zu sein. Allerdings werden diese Werte im Realbetrieb nicht annähernd erreicht. Dazu müssten die Akkus dieser Fahrzeuge regelmäßig geladen werden. Aber genau daran scheitert die Technologie vor allem bei den Dienstwagen. Einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) hat ergeben, dass Dienstwagen mit Plugin-Technologie meist nicht geladen und nur zwischen 11 und 15 Prozent elektrisch betrieben werden. Dadurch verbrauchen die schweren Fahrzeuge mehr Kraftstoff als ein vergleichbares Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dadurch, dass mehr als 70 Prozent der verkauften Plugin-Hybride von Firmenkunden als Dienstwagen betrieben werden, ergibt sich eine desaströse Öko-Bilanz. Private Nutzer betreiben ihre Plugin-Hybride immerhin zwischen 45 und 49 Prozent rein elektrisch. Da diese allerdings nur einen geringen Anteil am Gesamtbestand haben, bleibt die Öko-Bilanz der Plugins, laut FSI insgesamt katastrophal.
Kritiker haben seit Jahre der Industrie immer wieder vorgeworfen, dass die Plugin Hybride eine Mogelpackung seien und der Umwelt mehr schaden, als sie ihr nützen. Es ist gut, dass sie nun endlich aus dem Markt vertrieben werden. Die Förderung dieser Fahrzeuge hat den Steuerzahler viel Geld gekostet. Es ist gut, dass sie jetzt endgültig gestrichen wird.
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