Österreicher Rechnungshof kritisiert Smart Meter – hohe Kosten und kein Nutzen für Verbraucher

In Österreich wie auch in Deutschland ist die Einführung intelligenter Stromzähler, bekannt als Smart Meter, gesetzlich vorgeschrieben. Diese Technologie, die eine präzisere Erfassung und Steuerung des Stromverbrauchs ermöglichen soll, führt jedoch in Österreich zu finanziellen Belastungen in Milliardenhöhe, ohne dass ein entsprechender Nutzen erkennbar wäre. Der österreichische Rechnungshof hat in einem aktuellen Bericht die Effizienz und den Fortschritt dieser Technologie kritisch beleuchtet (standard: 03.05.24).


Milliardenkosten ohne Nutzen – Smart Meter in Österreich verfehlen ihre Ziele

Die Umstellung auf Smart Meter verursachte in österreichischen Haushalten Kosten von mehr als zwei Milliarden Euro. Ursprünglich sollten diese Geräte helfen, Energie zu sparen und somit auch die Kosten für die Konsumenten zu reduzieren. Diese Erwartungen haben sich bis jetzt nicht erfüllt. Die Mehrheit der installierten Smart Meter nutzt die intelligenten Funktionen kaum, wodurch der potenzielle Nutzen stark eingeschränkt wird.

Österreicher Rechnungshof kritisiert Smart Metern - unzureichende Vorteile für Verbraucher - Milliardenkosten ohne Nutzen
Österreicher Rechnungshof kritisiert Smart Metern – unzureichende Vorteile für Verbraucher – Milliardenkosten ohne Nutzen
Bild: PichiciagoCC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Kostenexplosion und Verzögerungen: Smart Meter-Rollout in Österreich weit hinter Plan

In dem Zeitraum von 2019 bis 2022, in dem die vollständige Implementierung der Smart Meter in Österreich hätte abgeschlossen sein sollen, wurden nur 68 Prozent der Zähler tatsächlich installiert. Die ursprünglich veranschlagten Investitionskosten von 830 Millionen Euro sind auf 1,78 Milliarden Euro angestiegen. Mit Betriebskosten zusammen summieren sich die Gesamtkosten auf etwa 2,18 Milliarden Euro. Diese Verzögerungen und Kostensteigerungen spiegeln sich auch in anderen europäischen Ländern wider, was die EU dazu veranlasste, die Frist für den Abschluss des Rollouts bis Ende 2024 zu verlängern.


Unzureichende Vorteile für Verbraucher

Die Regulierungsbehörde E-Control hatte ursprünglich versichert, dass die Umstellung auf Smart Meter zu keiner „wesentlichen Mehrbelastung“ für die Konsumenten führen würde. Diese Aussage basierte auf der Annahme, dass die Kostenreduktionen bei den Stromnetzbetreibern an die Verbraucher weitergegeben würden. Diese Prognose hat sich jedoch als zu optimistisch erwiesen, da der tatsächliche Nutzen für die Endverbraucher weit hinter den Erwartungen zurückblieb.

Kommunikationsschwierigkeiten und strategische Empfehlungen

Von den bis Ende 2022 installierten Smart Metern kommunizierte jeder siebte nicht effektiv. Während der Monate Juli und August 2022 konnten fünf Landesnetzbetreiber an mehreren Tagen nur 35 bis 40 Prozent ihrer Zähler erreichen. Der Rechnungshof betont die Notwendigkeit einer verbesserten strategischen Begleitung der Smart Meter Einführung durch das Klimaschutzministerium, insbesondere in Kooperation mit den beteiligten Stakeholdern.


Rechnungshof schlägt Alarm: Mangelnde Überwachung bedroht Effizienz von Österreichs Smart Meter-Projekt

Der Rechnungshof kritisiert, dass das für Energiefragen zuständige Ministerium sowie die E-Control die Überwachung während der kritischen Umstellungsphase vernachlässigt haben. Eine bessere Koordination ist notwendig. Auch muss die Überwachung strenger sein. Nur so lassen sich die hohen Investitionen rechtfertigen. Zudem wird so der erwartete Nutzen der Technologie für österreichische Verbraucher gewährleistet. Ohne wesentliche Verbesserungen stehen die Ausgaben für die Smart Meter weiterhin in keinem angemessenen Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen.

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