In der aktuellen Umfrage von Forsa stieg die Skepsis in Deutschland, dass es möglich ist, den Energiebedarf in naher Zukunft allein durch erneuerbare Energien zu decken. Nur noch zehn Prozent glauben, laut Umfrage noch, dass die Energiewende wie geplant gelingen kann, 88 Prozent glauben dies dagegen nicht. Im Jahr 2011 hielten noch 39 Prozent der Deutschen die Umsetzung für möglich, 61 Prozent waren allerdings auch damals schon skeptisch (Welt: 29.03.23).
Umfrage zeigt: Mehrheit der Deutschen skeptisch bei vollständiger Energieversorgung durch erneuerbare Energien
„Die Deutschen glauben nicht, dass der Energiebedarf des Landes vollständig über erneuerbaren Energien erzeugt werden kann“, sagte der Forscher von Forsa. „Es ist erstaunlich, dass weit weniger Menschen an die Energiewende glauben als noch vor zwölf Jahren.“
Eine Mehrheit der Grünen-Anhänger zeigt laut der Umfrage ebenfalls Skepsis. Die Umfrage ergab, dass 59 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass Erdgas weiterhin genutzt als wichtiger Energieträger dienen muss, während 57 Prozent für eine Beibehaltung der Kernenergie sind.
Ampel-Koalition präsentiert Maßnahmenpaket für Klimaschutz und beschleunigte Infrastrukturplanung
Die Ampel-Koalition hat nach dreitägigen Beratungen ein Maßnahmenpaket zur Durchsetzung der Klimaschutzziele und zur Planungsbeschleunigung in Deutschland vorgestellt. Zu den Maßnahmen gehört die Vereinfachung der Flächenausweisung für Windkraftanlagen, die auch für den Eigenverbrauch benachbarter Industrieanlagen genutzt werden können. Außerdem soll es bei neuen Autobahnen obligatorisch sein, Solaranlagen in deren Randbereichen zu installieren. Auch an Bahnstrecken und entlang von Verkehrswegen will die Regierung den Bau von Solar- und Windkraftanlagen ermöglichen. Die Bahn wird zudem finanziell unterstützt.
Die beschlossenen Maßnahmen beinhalten zudem eine beschleunigte Planung für große Infrastrukturprojekte wie 144 Autobahnprojekte sowie für Bahn-, Stromnetz- und erneuerbare Energieprojekte. Auch Änderungen des Klimaschutzgesetzes sind Teil des Maßnahmenpakets, insbesondere die Aufweichung der strikten jährlichen Sektorziele zum Treibhausgas-Ausstoß im Verkehr und Gebäudebereich. Zielverfehlungen in einem Sektor sollen durch Erfolge in einem anderen Sektor ausgeglichen werden können.
Umweltschützer kritisieren Koalitionsbeschlüsse zum Klimaschutz, während Solarpaket Zustimmung erhält
Umweltschützer haben die Ergebnisse des mehrtägigen Koalitionsausschusses scharf kritisiert. Hauptsächlich die geplante Aufweichung des Bundesklimaschutzgesetzes wurde von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) als Katastrophe bezeichnet. „Diese Anti-Klimaschutz-Koalition verletzt die zukünftigen Generationen, indem sie das Bundesklimaschutzgesetz lockert“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Resch kritisierte auch die vielen „Horror-Nachrichten“ im Verkehrsbereich, darunter 144 beschleunigte Autobahn-Bauvorhaben und die geplante faktische Gleichstellung von Verbrenner-Pkws mit Elektrofahrzeugen.
Der Eigentümerverband Haus und Grund in Rheinland-Pfalz begrüßt das kürzlich vorgestellte Solarpaket der Ampel-Fraktionen als Schritt in die richtige Richtung. Verbandsdirektor Ralf Schönfeld bezeichnete es als „Lichtblick am Horizont“. Die Maßnahmen zur Förderung der Solarenergie, die von SPD, Grünen und FDP vorgeschlagen wurden, seien angemessen. Im Gegensatz zur CDU-Fraktion, die eine Solarpflicht für neue Privathäuser oder umfassende Dachsanierungen vorschlägt, gehen die Ampel-Fraktionen nicht ganz so weit und fordern lediglich den Einbau von Vorrichtungen, um eine spätere Nachrüstung einer PV-Anlage zu erleichtern.
Kritik an Ampel-Koalition: Verbot von Öl- und Gasheizungen bleibt umstritten, trotz sozialem Ausgleich
Trotz einiger positiver Aspekte im Solarpaket der Ampel-Fraktionen wurde Kritik an der Koalition laut. Insbesondere das Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen stehe noch im Raum, bemängelten Kritiker. Allerdings soll es für den Einbau von klimafreundlicheren Heizungen einen sozialen Ausgleich geben. Die Koalition beabsichtigt jedoch, an der Vorgabe festzuhalten, dass ab dem 1. Januar 2024 jede neu installierte Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden soll.
Kritiker der Koalition äußerten ihre Bedenken trotz einiger positiver Aspekte des von den Ampel-Fraktionen vorgelegten Solarpakets. Sie kritisierten insbesondere das noch in Erwägung gezogene Verbot neuer Öl- und Gasheizungen (Blackout-News: 14.03.23). Allerdings wird es einen sozialen Ausgleich für den Einbau klimafreundlicher Heizungen geben. Die Koalition will an der Vorgabe festhalten, dass ab dem 1. Januar 2024 jede neu installierte Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden soll.