Novelis gilt als weltweit führender Hersteller von Aluminium-Walzprodukten und Recycling-Spezialist. Der Konzern mit Hauptsitz in Atlanta beschäftigt über 13.000 Menschen in Nord- und Südamerika, Europa sowie Asien, davon rund 2.400 in Deutschland. Nun plant Novelis in Koblenz einen massiven Stellenabbau. Fast 200 Arbeitsplätze stehen auf der Kippe, während die IG Metall entschlossen Widerstand ankündigt.
Novelis unter Druck – Standort in Koblenz im Fokus
Das Werk in Koblenz gilt als eines der leistungsfähigsten Warmwalzwerke weltweit. Rund 1.400 Arbeitsplätze hängen an diesem Standort. Nun droht der Abbau von 197 Vollzeitstellen. IG Metall sieht darin eine Bedrohung für viele Familien in der Region.

Die Gewerkschaft fordert eine Lösung ohne betriebsbedingte Kündigungen. Sollte Novelis sich nicht auf einen Kompromiss einlassen, will man auch zu Streiks greifen. Damit steigt die Spannung zwischen Belegschaft und Management deutlich.
Stellenabbau Teil einer Transformation
Der Konzern Novelis verfolgt derzeit eine strategische Neuausrichtung. Nach eigenen Angaben entwickelt das Unternehmen zusammen mit McKinsey einen Transformationsprozess, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.
Trotz dieser Pläne sorgt der angekündigte Stellenabbau in Koblenz für große Unsicherheit. Offiziell kündigte das Management lediglich „faire und sozial verträgliche Lösungen“ an, ließ aber Details offen.
IG Metall fordert klare Zusagen
Der Betriebsrat geht in die Offensive. In den kommenden Wochen soll mit Novelis verhandelt werden. Ziel der Arbeitnehmervertreter: den Abbau von Arbeitsplätzen ohne betriebsbedingte Kündigungen verhindern.
IG Metall verweist auf andere Unternehmen in Rheinland-Pfalz, die bereits massive Einschnitte hinnehmen mussten. Der Stellenabbau bei Novelis könnte zu ähnlichen Konsequenzen führen. Deshalb bringt die Gewerkschaft gezielt Streiks als Druckmittel ins Spiel.
Arbeitsplätze in Koblenz stehen auf dem Spiel
Neben Koblenz betreibt Novelis auch Werke in Neuss, Göttingen, Nachterstedt, Plettenberg-Ohle, Voerde und Stuttgart. Diese Standorte sichern wichtige Arbeitsplätze in Deutschland und sind Teil des europäischen Netzwerks mit Standorten in Italien, Frankreich, der Schweiz und Großbritannien.
Trotz globaler Stärke zeigt der Konflikt in Koblenz, dass selbst ein Marktführer nicht vor Kostendruck geschützt ist. Der mögliche Stellenabbau könnte ein Signal für weitere Umstrukturierungen setzen. Ob IG Metall und Belegschaft ihre Arbeitsplätze sichern können, entscheidet sich in den kommenden Verhandlungen.
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