Die Adler Smart Solutions GmbH, ein renommierter Anbieter für die Planung und Umsetzung von Solaranlagen und Ladeinfrastruktur, steht vor der Insolvenz. Die Situation betrifft sowohl die Belegschaft als auch laufende Projekte der Photovoltaik-Firma. Besonders kritisch ist die Ungewissheit für die rund 140 Mitarbeiter der Firma (electrive: 01.10.24).
Insolvenzwelle in Deutschland trifft immer wieder auch Solarfirmen
In Deutschland steigen die Insolvenzzahlen in verschiedenen Branchen an. Besonders betroffen sind Unternehmen aus der Automobilbranche, Möbelherstellung, Fahrradproduktion und dem Modehandel. Nun hat es auch die Adler Smart Solutions GmbH getroffen. Das Unternehmen, das im Bereich Photovoltaik und Elektromobilität tätig ist, steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen.
Am 29. September eröffnete das Amtsgericht Hamburg ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der Adler Smart Solutions. Ein Bericht des Portals electrive beschreibt das Unternehmen als Dienstleister, der sich auf Großprojekte im Bereich erneuerbare Energiesysteme spezialisiert hat. Photovoltaikanlagen und Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge gehören zu den Schwerpunkten. Trotz der Fokussierung auf diese zukunftsträchtigen Bereiche konnten die finanziellen Probleme nicht bewältigt werden. Rechtsanwältin Jennie Best wurde als vorläufige Insolvenzverwalterin eingesetzt.
Schwierige Zeiten für die Photovoltaikbranche
Die Insolvenz der Adler Smart Solutions verdeutlicht, wie selbst Unternehmen, die sich auf erneuerbare Energien und Elektromobilität konzentrieren, in Schwierigkeiten geraten können. Obwohl der Bedarf an nachhaltigen Energielösungen steigt, konnte das Unternehmen die wirtschaftlichen Herausforderungen nicht meistern.
Adler Smart Solutions wurde 2017 gegründet und war bis vor Kurzem auf Wachstumskurs. Anfang 2024 schloss sich das Unternehmen mit HMB und Charge Construct zur ace Group (advanced clean energy Group) zusammen. Ziel dieser Fusion war es, Marktführer im Bereich der Photovoltaik- und Ladeinfrastruktur für Geschäftskunden zu werden.
Fusion zur ace Group – große Pläne
Die Gründung der ace Group galt als ambitioniertes Vorhaben. Mit Kunden wie EnBW, Shell und Ionity plante man, sich eine starke Position im schnell wachsenden Markt der erneuerbaren Energien und Elektromobilität zu sichern. Charge Construct übernahm innerhalb der Gruppe den Bau von Schnellladestationen, während HMB sich auf die Entwicklung von Solarparks und Megawatt-Speichern konzentrierte.
Die ace Group setzte sich für das Jahr 2024 ein Umsatzziel von etwa 150 Millionen Euro. Bis 2027 war geplant, dieses durch organisches und anorganisches Wachstum auf 500 Millionen Euro zu steigern. Doch die Insolvenz von Adler Smart Solutions stellt diese Pläne infrage. Laut electrive sind jedoch die beiden Partnerunternehmen HMB und Charge Construct von der Insolvenz nicht direkt betroffen.
Auswirkungen auf die Belegschaft
Für die rund 140 Mitarbeiter von Adler Smart Solutions bedeutet die Insolvenz eine unsichere Zukunft. Viele von ihnen waren in den Großprojekten der Photovoltaik- und Ladeinfrastruktur involviert. Nun drohen Arbeitsplatzverluste und die Frage, ob laufende Projekte weitergeführt werden können, bleibt offen.
Tajo Adler, der Gründer des insolventen Unternehmens, war bisher CEO der ace Group. Im kommenden Jahr soll er in den Beirat der Gruppe wechseln.
Unklare Zukunft der ace Group
Trotz der Insolvenz bleibt offen, wie sich die ace Group entwickeln wird. Während die beiden Partnerunternehmen HMB und Charge Construct vorerst stabil bleiben, hat die Insolvenz von Adler Smart Solutions einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Gruppe. Die Pläne für zukünftiges Umsatzwachstum und Marktstrategien könnten in den kommenden Monaten auf den Prüfstand gestellt werden.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich die ace Group trotz dieser schwierigen Situation stabilisieren kann oder ob weitere Anpassungen notwendig sein werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
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