Ein mutmaßlicher Angriff auf die TurkStream-Pipeline zeigt die Bedeutung einer stabilen Energieversorgung. Für Länder wie Ungarn ist sie eng mit der nationalen Souveränität verbunden. Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó betonte, dass die Energieinfrastruktur unantastbar sei. Jede Bedrohung in diesem Bereich bezeichnete er als Angriff auf die nationale Souveränität (ungarnheute: 14.01.25).
Bericht über den Vorfall
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass neun Drohnen der Ukraine auf eine Kompressorstation der TurkStream-Pipeline in der südrussischen Region Krasnodar gezielt hätten. Trotz des Angriffs blieb die Anlage unbeschädigt, und die Pipeline transportiert weiterhin Gas im Normalbetrieb. Die russische Luftabwehr habe alle Drohnen erfolgreich abgeschossen.
Die TurkStream-Pipeline, seit Januar 2020 in Betrieb, transportiert jährlich bis zu 31,5 Milliarden Kubikmeter Gas. Sie besteht aus zwei Leitungen, von denen eine die Türkei und die andere Süd- und Südosteuropa sowie Ungarn mit Gas versorgt. Nach der Zerstörung der Nord-Stream-Pipelines ist sie die einzige ungestörte Route für russische Gaslieferungen nach Europa.
Ungarns Reaktion
Der ungarische Außenminister Szijjártó unterstrich in einem Social-Media-Beitrag die herausragende Rolle von TurkStream für die Energieversorgung Ungarns und Mitteleuropas. Er hob die langjährige Zuverlässigkeit der Pipeline hervor und forderte, dass alle beteiligten Akteure die Sicherheit und Funktionsfähigkeit dieser Infrastruktur respektieren. „Die Sicherheit der Energieversorgung ist eine Frage der Souveränität,“ so Szijjártó.
Bedeutung für die Region
Der Angriff verdeutlicht die Risiken für die Energieversorgung in einer geopolitisch angespannten Situation. Für Ungarn, dessen Energieversorgung maßgeblich von TurkStream abhängt, könnte ein Ausfall gravierende Folgen haben. Die Stabilität der Pipeline und die Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen aller Transitländer sind daher essenziell für die Versorgungssicherheit in der Region.
Die Vorfälle werfen zudem Fragen über die Sicherheit und Resilienz kritischer Energieinfrastrukturen in Europa auf und könnten die Forderungen nach stärkeren Schutzmaßnahmen verstärken.
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